Gesucht: Ärzte mit Herz / Marianne Koch warnt vor Abstumpfung im Medizinstudium
Archivmeldung vom 21.11.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer „knallharte Medizinbetrieb“, lange Dienste und die Angst, Fehler zu machen, trainieren engagierten Medizinstudenten möglicherweise die Fähigkeit ab, auf die seelischen Nöte von Kranken einzugehen.
Das befürchtet die Ärztin und Buchautorin
Marianne Koch und zitiert im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau
die amerikanische Harvard-Professorin Katharine Treadway, die
festgestellt hat, dass Studenten im Laufe der Ausbildung den
Standpunkt wechseln: „Sie haben nicht mehr die Kranken, sondern
sich selbst, ihre Lernprobleme und ihr Fortkommen im Blick“. Auch
in Deutschland herrsche, so Marianne Koch, „ein System, in dem
sich womöglich nur die profilieren können, die das nötige Maß an
Härte, Ausdauer und – gelegentlich – auch an Liebedienerei
gegenüber den Vorgesetzten entwickeln“. Mit ihrer amerikanischen
Kollegin ist sich Marianne Koch einig, Arztsein verlange auch
„eine große Anstrengung des Herzens“.
Quelle: Pressemitteilung Apotheken Umschau