Vogelgrippe Mikrobiologe Kekulé: Gefahr ist nur scheinbar größer geworden
Archivmeldung vom 14.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Auch wenn die Vogelgrippe Europa erreicht hat: die Gefahr für die Menschen steigt nicht." Das meint der hallesche Mikrobiologe Prof. Alexander S. Kekulé in der Mitteldeutschen Zeitung. "Die Gefahr ist nur scheinbar größer geworden", so der Professor der halleschen Universität. In den wenigen Fällen, in denen sich Menschen mit der Tierseuche infiziert hätten, seien dies "ganz unglückliche Ausnahmen" gewesen, in denen ein extrem enger Kontakt zwischen Tier und Mensch vorangegangen sei.
Kinder in der Türkei hätten beim
Schlachten mit infiziertem Hühnerblut gespielt. "Das ist in
Deutschland nicht zu erwarten."
Die Normal-Bevölkerung sei derzeit in keiner Weise gefährdet. Auch
Hühnerfleisch und Eier könnten bedenkenlos gegessen werden. "Das
Virus kann morgen auch in Deutschland sein. Für die Menschen wäre das
keine Katastrophe", betonte Kekulé. Die Vogelgrippe sei eine
Tierseuche. Menschen könnten sich in Ausnahmefällen anstecken. Von
Mensch zu Mensch könne die Krankheit dagegen nicht übertragen werden,
erinnerte er. Doch könnte der Virus entsprechend mutieren - ob oder
wann das passiert, sei nicht voraus zu berechnen. Die Angst davor und
einer möglicher weise folgenden weltweiten Grippewelle mit Millionen
Toten habe das Thema Pandemie-Vorsorge endlich auf die Tagesordnung
der Politik gesetzt. "Würde die Pandemie morgen ausgelöst, stünden
wir im Regen. In zwei Jahren wären wir wohl gut vorbereitet."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung