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Ärztepräsident: Gröhe muss Unabhängigkeit der Patientenberatung sichern

Archivmeldung vom 30.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank Ulrich Montgomery Bild: montgomery.de
Frank Ulrich Montgomery Bild: montgomery.de

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aufgefordert, sich in die Auftragsvergabe für die Unabhängige Patientenberatung einzuschalten. Die Krankenkassen würden derzeit versuchen, sich die Beratungsstelle "unter den Nagel zu reißen", sagte Montgomery der "Bild" (Mittwoch).

"Gesundheitsminister Hermann Gröhe muss verhindern, dass die Unabhängige Patientenberatung zu einem krankenkassennahen Callcenter verkommt", so der Ärztepräsident. Hintergrund der Forderung sind laut "Bild" Gerüchte, dass das Unternehmen Sanvartis die Unabhängige Patientenberatung übernehmen soll. Sanvartis müsste dann gleichzeitig Patientenbeschwerden und Kassenaufträge annehmen, schreibt die Zeitung. Bereits jetzt arbeite das Unternehmen für einige Krankenkassen.

Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink erklärte die drohende Auftragsvergabe zum "Ende der unabhängigen Patientenberatung". "Sanvartis würde in einem handfesten Interessenkonflikt stecken: Das Unternehmen würde die Beschwerden an seiner eigenen Arbeit für die Krankenkassen entgegennehmen", sagte sagte Klein-Schmeink der "Bild".

Sowohl der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann (CDU) wie der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Gernot Kiefer versicherten der "Bild", dass der Auftrag für die Patientenberatung noch nicht vergeben sei. "Ich werde meine Zustimmung nur geben, wenn die Unabhängigkeit sowie ein hohes Maß an Qualität, Regionalität und Bürgernähe gewährleistet sind", sagte Laumann. Und Kiefer erklärte: "Weniger Beratungsstellen wird es mit mir nicht geben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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