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Bayerischer Heilbäder-Verband: Prävention via Internet - ein Werbegag mit fragwürdiger Gesundheitswirkung

Archivmeldung vom 16.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bayerischer Heilbäder-Verband
Bayerischer Heilbäder-Verband

Präventionskurse im Urlaub waren bisher für Versicherte ohne feste Arbeitszeiten - wie Schichtarbeiter, medizinisches Personal, Menschen mit wechselnden Arbeitsstandorten - meist die einzige Möglichkeit, aktiv etwas für ihre Gesundheitsvorsorge zu tun.

Deshalb bezuschussen die Krankenkassen solche wohnortfernen Gesundheitsprogramme ebenso wie das Gesundheitstraining am Wohnort nach Feierabend. Die Techniker Krankenkasse (TK) plant jetzt, die Zuschüsse für Gesundheitstraining im Urlaub zu streichen. "Rund ein Drittel der Versicherten würde damit künftig von den laut Sozialgesetzbuch (§20 SGB V) den Krankenkassen vorgegebenen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung weitgehend ausgeschlossen", kritisiert der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV).

Wer keinen Feierabend- oder Wochenendkurs besuchen kann, soll künftig "Online-Gesundheitschoaching via Internet" nutzen. "Welcher hart arbeitende Mensch setzt sich nach Feierabend an den Computer und trainiert dort in Frage- und Antwortspielen seine Gesundheit?", meinte Klaus Holetschek, der Präsident des Bayerischen Heilbäder-Verbands. Die TK wolle damit nur über die gezielte Ausgrenzung weiter Teile der Versicherten in der Prävention hinwegtäuschen. 

Auch die Begründungsversuche der TK für den geplanten Verzicht auf wohnortferne Prävention seien nicht nachvollziehbar, meinte Alois Brundobler, Bürgermeister des führenden europäischen Kurorts Bad Füssing und stellvertretender Präsident des BHV. Es gebe keinerlei fundierte Untersuchungen, wonach kompakte Präventionskurse im Urlaub weniger wirksam seien als Kompaktkurse im Stressumfeld des Berufsalltags. Entscheidend sei allein die Qualität.

Aus der Luft gegriffen seien auch Behauptungen der TK, die wohnortferne Prävention führe zur Überlastung von Versicherten. "Auch wir lehnen unseriöse Angebote mit 16 Trainingseinheiten in drei Tagen ab. Ein Kurs Bewegung und Entspannung im Laufe von einer Woche ist aber selbst für Untrainierte kein Problem. Es sei überdies rechtlich fragwürdig, Versicherten vorzuschreiben, wie, wann und wo sie Prävention zu betreiben hätten. Auch bei der Prävention müsse für die Versicherten die gleiche Wahlfreiheit wie bei medizinischen Leistungen gelten.

Quelle:  Bayerischer Heilbäder-Verband

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