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Pharmaskandal: Berlin sucht betroffene Patienten

Archivmeldung vom 17.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
Bild: Andrea Damm / pixelio.de

Im Skandal um den Handel mit gestohlenen Krebsmedikamenten in Brandenburg sind Pharmaka über drei belieferte Berliner Apotheken in Steglitz-Zehlendorf, Mitte und Marzahn-Hellersdorf auch an 14 Praxen in der Hauptstadt und eine Rehaklinik in Brandenburg gelangt, wie die Berliner Senatsgesundheitsverwaltung auf Anfrage der Berliner Morgenpost erklärte. Mittlerweile ist bekannt, dass mindestens 220 Patienten allein in Berlin und Brandenburg möglicherweise unwirksame Krebsmedikamente erhielten.

"Derzeit liegen uns weder gesicherte Erkenntnisse vor, dass Patienten geschädigt wurden, noch dass das Gegenteil zutrifft", so Christoph Lang, Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung. "Es wurden zwar einige wenige Medikamente sichergestellt und ohne Beanstandung analysiert, aber das sind nur Stichproben."

Sobald es Informationen gebe, dass Berliner Apotheken betroffen seien, prüfe die Apothekenaufsicht beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), ob noch Bestände der betroffenen Medikamente vorhanden seien. Dies sei bislang aber nicht der Fall gewesen.

Es gebe aber Möglichkeiten, die Patienten herauszufinden, die das Mittel erhalten haben, obwohl die Apotheken nicht verpflichtet seien, Statistiken oder Listen über Patienten zu führen. "Die Apotheke kann aus Produktionsprotokollen für die hergestellten Chemo-Beutel die betroffenen Patienten ermitteln", sagte der Sprecher gegenüber der Morgenpost.

Die betroffenen Apotheken hätten dies auf Bitten des Lageso freiwillig getan. Wegen des Datenschutzes habe man den Weg gewählt, dass nun die Apotheken den Arzt direkt informieren. "Das heißt, nur der behandelnde Arzt kann entscheiden, wie er den Patienten am besten informiert", so Lang.

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots) Von Gudrun Mallwitz

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