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Mehr Skepsis bei Antidepressiva

Archivmeldung vom 22.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ärzte müssen bei leichten und mittelschweren Depressionen umlernen. Medikamente, die Angst und Niedergeschlagenheit dämpfen und häufig verordnet werden, wirken nicht besser als Placebo.

Nur bei schweren Krankheitsverläufen ist ihr Nutzen gesichert, erklärt Privatdozent Dr. Tom Bschorr, Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, in der "Apotheken Umschau". Diese Einschätzung geht unter anderem auf eine englische Studie zurück, in der bei leichten Depressionen Antidepressiva und Placebo gleich gut wirkten. "Nur bei schweren Depressionen bestand ein nennenswerter Unterschied in der Effektivität", erklärt Bschorr. Ärzte überschätzen häufig die Wirkung der Antidepressiva, weil sie sich zu sehr auf positive Veröffentlichungen verlassen und die negativen unberücksichtigt lassen. Bei leichten und mittelschweren Depressionen könne der Patient auch ein anderes Behandlungsangebot erhalten, zum Beispiel Psychotherapie und konkrete Lebensberatung.

Quelle: Wort und Bild "Apotheken Umschau"

 

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