Ärzte klagen über Arbeitsverträge, die unnötige Operationen fördern
Archivmeldung vom 15.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Ärzte und ihre medizinischen Fachgesellschaften schlagen Alarm: Arbeitsverträge von Chefärzten fördern unnötige Operationen. "Gehaltsaufschläge müssen so gestaltet sein, dass sie den Patienten nützen", sagt Professor Joachim Jähne, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in der "Apotheken-Umschau".
Chefärzte können ihr Gehalt zum Beispiel steigern, indem sie möglichst viele Patienten behandeln. "Fallzahl- oder umsatzabhängige Bonusverträge machen Ärzte korrumpierbar", kommentiert das die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin. Der Verband leitender Krankenhausärzte äußert sich ähnlich deutlich: "Ethisch verantwortungsbewusste Medizin kennt nicht den Verkauf von Kniegelenken, Wirbelsäulenversteifungen oder gar Organen, um den Gewinn der Klinik zu steigern." Stefanie Gehrlein, Justiziarin beim Ärzteverband Marburger Bund betont: "Wir brauchen hier vor allem einen Bewusstseinswandel bei den Geschäftsführern der Kliniken."
Quelle: Wort und Bild - Apotheken Umschau (ots)