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Wirkung von Medikamenten wird kaum bei älteren Menschen untersucht

Archivmeldung vom 17.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ältere Menschen nehmen die meisten Arzneimittel ein. Im Schnitt erhalten ein 60-Jähriger drei, ein Drittel der über 75-Jährigen sogar acht und mehr Mittel pro Tag verordnet.

Aber: "Fast alle Medikamente, die Senioren einnehmen, sind nicht für ihre Altersgruppe getestet", bemängelt Professor Dr. Martin Wehling, Leiter des Zentrums für Gerontopharmakologie in Mannheim, im   Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Als Tester nutzen die Hersteller fast ausschließlich Patienten in jüngeren Jahren, weil sie "klare Verhältnisse" wünschen, wie Wehling sagt. "Die kriegen sie mit Älteren nicht, weil diese oft mehrere Krankheiten haben, was die Statistik kompliziert." Der Nürnberger Altersmediziner Professor Dr. Cornel Sieber kämpft bei der EU-Zulassungsstelle dafür, Studien mit Älteren zur Pflicht zu machen: "Ohne Daten von 75-Jährigen keine Zulassung mehr", so lautet seine Forderung.

Quelle: Wort und Bild "Senioren Ratgeber"

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