Virologe Klaus Stöhr gegen allgemeine Impfpflicht
Archivmeldung vom 08.01.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Virologe Klaus Stöhr spricht sich nachdrücklich gegen eine Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt aus. In einem Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) erklärte Stöhr: "Ich hoffe, dass man nicht nur in Deutschland in den nächsten Tagen Omikron dankbar als Strategie für den Exit aus der Sars-CoV-2 Impfpflicht nutzt." Der Virologe kritisierte, bei der Impfpflicht werde eine "potenzielle Lösung diskutiert; ohne klar definiertes Bekämpfungsziel und den Vergleich zu den Interventionsalternativen".
Stöhr kritisierte, dass sich die Regierung beim Thema Impfpflicht in einem "weitgehend datenfreien Raum" bewege. Der Forscher fragte: "Wo sind die Projektionen zur Effizienz der Maßnahme? Wo sind die Hochrechnungen, wie viele Infektionen, Hospitalisierungen und Todesfälle pro 100.000 Impfungen in welcher Altersgruppe verhindert werden können? Wo die Modellierungen, die die ökonomischen Aufwendungen und sozialen Kosten der Impfpflicht projizieren und vergleichen mit Bekämpfungsalternativen?"
Zudem, so der Virologe, würde eine Impfpflicht nicht vor März oder April eine substanzielle Wirkung zeigen. "Dann sind aber nicht nur die Corona-Messen des Winters gesungen. Dann wird auch die Populationsimmunität viel höher sein und der Infektionsdruck durch den Frühling signifikant nachlassen. Warum dann noch eine Impfpflicht durchdrücken mit welchem Ziel und vor allen Dingen: wie rechtlich als verhältnismäßig begründen?"
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)