Mehr Suizide nach traumatischen Verletzungen
Archivmeldung vom 13.11.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMenschen, die schwere Verletzungen durch Autounfälle oder Stürze erlitten haben, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machen, verfügen über ein deutlich erhöhtes Risiko, wegen psychischer Probleme erneut ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Zusätzlich besteht bei dieser Personengruppe auch ein gestiegenes Suizidrisiko, wie Forscher der Queen's University ermittelt haben.
Daten von 19.000 Patienten
Ein schweres Trauma steht laut Forschungsleiter Christopher Evans mit einer um 40 Prozent höheren Rate von Krankenhausaufenthalten aufgrund einer oder mehrere Diagnosen im Bereich der psychischen Gesundheit in Zusammenhang. "Zu den häufigsten Diagnosen gehörten Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch und schwere depressive Erkrankungen."
Bisher gibt es nur wenige Forschungsergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen schweren Verletzungen und späteren psychischen Problemen herstellen. Für die aktuelle Studie wurden die Daten von mehr als 19.000 Patienten in Ontario ausgewertet. Der Großteil der Studienteilnehmer war mit 70,7 Prozent männlich, lebte mit 82,6 Prozent in städtischen Gebieten und hatte mit 89 Prozent Verletzungen durch einen Unfall erlitten.
Deutlich mehr Suizidvorfälle
Das männliche Geschlecht, ein niedriger sozioökonomischer Status, das Leben in ländlichen Gebieten, Unfälle und die darauf folgenden Operationen standen mit mehr Krankenhausaufenthalten aufgrund psychischer Erkrankungen in Zusammenhang. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren konnte nach einem Unfall der größte Anstieg für eine oder mehrere psychische Erkrankungen festgestellt werden.
Auch Suizide sind bei Personen, die eine schwere Verletzung überlebt haben, häufiger. 70 Selbsttötungen entfielen auf 100.0000 Patienten. Zum Vergleich: In der allgemeinen Bevölkerung liegt dieser Wert bei 11,5 Suiziden. Die Studienautoren fordern in den in "CMAJ" veröffentlichten Ergebnissen eine entsprechende psychologische Unterstützung der Betroffenen.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann