Unser Immunsystem braucht kleine Infektionen
Archivmeldung vom 08.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakUm unseren Körper erfolgreich schützen zu können, muss unser Immunsystem immer wieder mit Krankheitserregern konfrontiert werden, um so den sich ständig verändernden Keimen entgegenwirken zu können.
Das körpereigene Abwehrsystem muss regelmäßig mit Krankheitserregern in Kontakt kommen, damit der Mensch nicht seine Immunität verliert. Übermäßige Angst vor einer Ansteckung mit Erkältungserregern ist nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten daher unbegründet und kann sogar mehr schaden als nutzen. Leichte Infektionen könnten dem Immunsystem helfen, auf dem "neuesten Stand" zu bleiben. Dies gelte besonders für Infektionen, gegen die der Körper nach einer Erkrankung nur kurzzeitig immun sei.
Infektionsrisiko
Erreger, die sich häufig und schnell verändern
können, werden nämlich nach einiger Zeit vom Immunsystem schlecht oder gar
nicht mehr erkannt, wie der Bonner Internist Peter Walger betont. Dazu
zählten beispielsweise Erkältungs- und Influenza-Viren sowie Viren, die eine
Magen-Darm-Grippe auslösen könnten. Bei fehlendem Kontakt mit solchen
Erregern könne sich das Infektionsrisiko um das Sechsfache erhöhen, sagt
Walger unter Berufung auf eine französisch-irische Studie.
Erkältung hat auch was Gutes
Eine gelegentliche Erkältung
könne also auch ihr Gutes haben. "Wenn der Körper auf ihm
unbekannte Keime trifft, dauert es länger, bis eine effektive Immunabwehr
aufgebaut ist. Eine Erkältung kann dann schwerer verlaufen und länger dauern",
erklärt der Facharzt. Auch in der Erkältungszeit bestehe also für gesunde
Menschen kein Grund, andere Menschen zu meiden.