ASB: Mehr kompetente Ersthelfer durch kürzere Erste-Hilfe-Kurse
Archivmeldung vom 27.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAb dem 1. April 2015 dauert die Erste-Hilfe-Ausbildung statt zwei nur noch einen Unterrichtstag. Wer einen Erste-Hilfe-Kurs für den Betrieb, die Ausbildung oder für private Zwecke besucht, lernt die wichtigsten Inhalte der Ersten Hilfe ab nächstem Monat in nur neun statt wie bisher 16 Unterrichtsstunden.
"Die kürzeren und kompakteren Kurse sollen mehr Menschen dazu motivieren, ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen", betont Christian Kamp, Referent für Notfallausbildung beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Dies ist auch nötig, denn in Deutschland leisten im Ernstfall zu wenige Menschen Erste Hilfe. Bricht hier auf offener Straße ein Mensch mit plötzlichem Herzstillstand zusammen, starten nur 17 Prozent der Umstehenden eine Herzdruckmassage. In den Niederlanden beträgt die Rate der Laien, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes reanimieren, hingegen 65 Prozent.
Die Entschlackung der Erste-Hilfe-Ausbildung haben die Hilfsorganisationen im September 2014 zusammen mit den Berufsgenossenschaften beschlossen. "Viele Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, wurden im Laufe der Jahre vereinfacht", erklärt Christian Kamp, der in diesem Jahr auch Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH) ist. Wissenschaftliche Studien haben außerdem gezeigt, dass weniger mehr ist. Kursteilnehmer erinnern sich besser an elementare Erste-Hilfe-Maßnahmen, wenn in den Kursen vor allem die wichtigsten Inhalte vermittelt werden.
Die Erste-Hilfe-Ausbildung startet deshalb ab dem 1. April 2015 in abgespeckter Form. Erhalten bleiben die Wiederbelebung, die Wundversorgung und das Einsetzen des Automatischen Externen Defibrillators (AED). Von der Änderung ausgeschlossen ist bislang noch der achtstündige Kurs für Führerscheinanwärter, Lebensrettende Sofortmaßnahmen genannt. "Wir gehen aber davon aus, dass er zum 1. Juni 2015 an die Erste-Hilfe-Grundausbildung angepasst wird", erklärt Christian Kamp.
Quelle: ASB-Bundesverband (ots)