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Extreme Unterschiede in Alterungsprozess

Archivmeldung vom 08.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, Angelina Ströbel
Bild: pixelio.de, Angelina Ströbel

Eine Studie mit gleichaltrigen Teilnehmern legt nun offen, dass es große Unterschiede bei der Geschwindigkeit gibt, in der ein Körper altert. Wissenschaftler der Duke University analysierten dabei Daten wie das Körpergewicht, die Nierenfunktion und die Gesundheit des Zahnfleisches. Einige der 38 Jahre alten Personen alterten so schnell, dass ihr biologisches Alter dem eines Menschen vor der Pension entsprach. Das Team um Terrie Moffitt will in einem nächsten Schritt erforschen, was die Geschwindigkeit des Alterns beeinflusst.

Das internationale Wissenschaftlerteam begleitete eine Gruppe von Menschen aus der gleichen Stadt in Neuseeland. Alle waren entweder 1972 oder 1973 auf die Welt gekommen. Die Forscher untersuchten 18 Eigenschaften, die mit der Alterung in Zusammenhang gebracht werden. Diese Untersuchungen wurden im Alter von 26, 32 und 38 Jahren durchgeführt. Es zeigte sich in den von Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Forschungsergebnissen, dass das biologische Alter mit 38 Jahren zwischen Ende Zwanzig und sogar fast 60 Jahren liegen konnte. Moffitt zufolge sieht die letzte Gruppierung "fertig" aus und es fehlt diesen Menschen an Vitalität.

Laut der Studie schien die Alterung bei einer Gruppe der Teilnehmer in diesem Zeitraum fast zum Stehen gekommen zu sein. Andere alterten jedes reale Jahr fast drei biologische Jahre. Menschen, die biologisch älter waren, schnitten auch bei Tests zur Gehirnfunktion schlechter ab und verfügten über einen schwächeren Griff. Bei den meisten Teilnehmern entsprach das biologische Alter mit einer Abweichung von nur wenigen Jahren ihrem tatsächlichen. Derzeit ist nicht erforscht, wie sich die Geschwindigkeit der biologischen Alterung im Verlauf eines Lebens verändert.

Auswirkungen und Prävention

Moffitt betonte gegenüber der BBC, dass daher jeder Lebensbereich bei dem derzeit nur das tatsächliche Alter berücksichtigt werde, fehleranfällig sei. "Würden wir mehr über das biologische Alter wissen, dann können wir fairer und ausgleichender sein." Die Wissenschaftlerin argumentiert, dass das offizielle Rentenalter für diejenigen unfair sein könnte, die am Gipfel ihrer Arbeitskraft stehen und aber genau zu diesem Zeitpunkt aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen.

Die Forscher hatten laut eigenen Angaben nicht erwartet, bereits so früh im Leben eines Menschen derartig deutliche Unterschiede zu finden. Die neuen Forschungsergebnisse könnten jedoch bei der Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden für Bereiche wie eine Verlangsamung der Alterung helfen. In Zukunft könnten sie aber auch Auswirkungen auf die Medizin haben. "Wenn wir den Alterungsvorgang verlangsamen oder das Eintreten einer Krankheit verhindern wollen, dann werden wir bei jungen Menschen ansetzen müssen."

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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