Rote Blutkörperchen werden zu optischen Linsen
Archivmeldung vom 10.02.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Applicate e Sistemi Intelligenti haben neue Funktionen und technische Anwendungsmöglichkeiten von Hämoglobin gefunden. Danach lassen sich die roten Blutkörperchen auch als optische Linse nutzen.
Sphärische Eigenschaften
Rote Blutkörperchen haben im Normalzustand die Form einer Scheibe. "In einer Salzlösung hingegen nehmen sie die Form einer Kugel an", erklärt Institutsdirektor Pietro Furaro. Diese sphärische Eigenschaft könne daher als optofluidische Linse genutzt werden. Für die Benutzer von Smartphones bedeutet das, dass sie mit den eingebauten Kameras künftig auch optisch gezoomte Fotos und Videos erstellen können. Außerdem ergeben sich neue Anwendungsmöglichkeiten im medizinischen Alltag.
"Anhand der optobiologischen Untersuchung von roten Blutkörperchen wird die Diagnose von damit zusammenhängenden Krankheiten erheblich einfacher und kostengünstiger", so Furaro. Die wissenschaftliche Untersuchung ist Teil des multidisziplinären Forschungsprojektes "Neapolis", das zusammen mit dem Dipartimento di Ingegneria Chimica der Università degli Studi di Napoli Federico II durchgeführt wird. Es soll die Grundlage für die innovative Diagnosemethode "Optobiologia su Lab-on-a-Chip" liefern. In dem Kontext wird an einem neuen Verfahren zur Frühdiagnose von Tumoren durch Flüssigbiopsie gearbeitet.
Quelle: www.pressetext.com/Harald Jung