Sonnenlicht verringert Arthritisrisiko erheblich
Archivmeldung vom 06.02.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Leben in einem sonnigeren Klima könnte laut Wissenschaftlern der Harvard Medical School das Erkrankungsrisiko für eine rheumatoide Arthritis verringern. Für die Erhebung wurden die Daten von über 200.000 Frauen ausgewertet. Die Forscher gehen davon aus, dass Vitamin D, das im Sonnenlicht produziert wird, den Körper gegen die Krankheit schützt. Experten wie Chris Deighton von der British Society for Rheumatology warnen jedoch davor, den ganzen Tag in der Sonne zu verbringen.
Rheumatoide Arthritis entsteht durch den Angriff des Immunsystems auf die Gelenke und kann sehr schmerzhaft sein. Frauen erkranken häufiger. Die Ursachen für die Erkrankung sind bis heute unbekannt. Die Wissenschaftler begleiteten zwei Gruppen von mehr als 100.000 Frauen. Die erste Gruppe wurde ab 1976 beobachtet, die zweite ab 1989. Ihr Gesundheitszustand wurde mit den Schätzungen der Werte der UV-B-Strahlung verglichen, die den Werten der Orte entsprachen, an denen die Teilnehmerinnen lebten.
Die erste Gruppe, deren Teilnehmerinnen in den sonnigsten Teilen Amerikas lebten, erkrankten um 21 Prozent weniger wahrscheinlich als jene Frauen, die am wenigsten Kontakt mit UV-B-Strahlung hatten. Die UV-Werte hatten jedoch bei der zweiten Gruppe keine Auswirkung auf das Erkrankungsrisiko. Die Forscher nehmen an, dass Unterschiede beim Schutz gegen die Sonne - also eine häufigere Verwendung von Sonnenschutzmitteln - erklären könnte, warum jüngere Frauen vom Leben in einem sonnigeren Klima weniger profitieren.
Erklärung für Zusammenhang gesucht
Eine Theorie geht davon aus, dass die Unterschiede der Menge an Vitamin D, die produziert wird, wenn UV-Strahlung auf die Haut trifft, das Risiko an dieser Erkrankung zu leiden, beeinflussen kann. Geringe Vitamin-D-Werte wurden bereits mit anderen Erkrankungen des Immunsystems wie Multipler Sklerose in Zusammenhang gebracht. Alan Silman von Arthritis Research UK erklärt, dass es bekannt sei, dass viele Menschen mit Arthritis über niedrige Vitamin-D-Werte verfügen.
Das kann, so die Wissenschaftler, große Auswirkungen auf die für das Entstehen der Krankheit entscheidenden Immunzellen haben. Derzeit suchen die Fachleute nach einer Erklärung für die genauen Mechanismen. In Laborstudien soll jetzt herausgefunden werden, ob Vitamin D die aggressive Immunreaktion bei rheumatoider Arthritis verändern kann. Details der Studie wurden in den Annals of the Rheumatic Diseases veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein