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Primäre Fruchtwasserpunktion veraltet

Archivmeldung vom 13.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Templermeister / pixelio.de
Bild: Templermeister / pixelio.de

Schwangeren, die älter als 35 Jahre sind, wird heute von Ärzten oft noch empfohlen, durch eine Fruchtwasserpunktion Chromosomenfehler beim ungeborenen Kind aufzuspüren. Für Professor Dr. med. Eberhard Merz, Chefarzt der Frauenklinik am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt/Main, ist die Empfehlung nicht mehr zeitgemäß.

Weil immer mehr Frauen im höheren Alter ihr erstes Kind bekommen, müsste heute jede vierte Schwangere diese Untersuchung machen lassen. "Das birgt Risiken", sagt Merz im Apothekenmagazin "BABY und Familie". "Nach einer Fruchtwasseruntersuchung kommt es zum Beispiel bei einer von 200 Frauen zur Fehlgeburt." Er empfiehlt das "Ersttrimester-Screening". Dabei werden im Blut der Schwangeren biochemische Marker aufgespürt und die Ungeborenen per Ultraschall untersucht. Die Fruchtwasseruntersuchung, die eindeutige Aussagen möglich macht, kommt noch zum Zuge, wenn die gewonnenen Erkenntnisse unklar sind. Das "Ersttrimester-Screening" könne zudem allen Schwangeren angeboten werden. "So werden auch jüngere werdende Mütter, die ein erhöhtes Risiko haben, identifiziert", sagt Merz. Merz ist Vorsitzender der Fetal Medicine Foundation Deutschland, die bisher 4000 Ärzte für das "Ersttrimester-Screening" ausgebildet hat. Noch müssen Frauen die Untersuchung selbst bezahlen. Sie kostet zwischen 80 und 200 Euro. "Die Kassen übernehmen den Test nicht, obwohl sie damit sparen könnten", bedauert Merz.

Quelle: Wort und Bild "BABY und Familie"

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