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Krankenkassen: Arzt-Zulassungen nur noch auf Zeit vergeben

Archivmeldung vom 30.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Die gesetzlichen Krankenkassen haben gefordert, Zulassungen für Arztpraxen nur noch auf Zeit zu vergeben. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte GVK-Vorstandschefin Doris Pfeiffer, nur so lasse sich das Problem der Überversorgung lösen. "Sonst lassen sich die Ärzte nach wie vor in überversorgten, vermeintlich attraktiveren Regionen nieder und nicht in Gegenden, wo sie gebraucht werden."

Bis zur Einführung einer befristeten Vergabe der Zulassung seien Regelungen nötig, um jene Ärzte zu entschädigen, die bisher den Verkauf zur Alterssicherung eingeplant hätten. Pfeiffer sprach sich außerdem dafür aus, die fachärztliche Versorgung auf dem Land durch eine Art Praxis-Sharing sicherzustellen. "Das heißt, Fachärzte sind zu bestimmten Zeiten vor Ort und teilen sich die Praxisräume", erklärte die Vorstandsvorsitzende. Sie unterstützte Pläne von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durchlässiger zu machen. "Wir wollen, dass Patienten dort versorgt werden, wo sie es brauchen, und nicht, dass man an Sektorengrenzen Halt macht." Die GKV-Vorstandsvorsitzende befürwortete außerdem das Vorhaben der Großen Koalition, medizinische Versorgungszentren nur von Hausärzten führen zu lassen oder dass Kommunen die Trägerschaft zu übertragen.

Krankenkassen fordern verständlichere Informationen von Ärzten

Die gesetzlichen Krankenkassen fordern von Haus- und Fachärzten verständlichere Informationen für Patienten. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer, damit könnten Patienten beurteilen, wo die Behandlung besser oder weniger gut sei. Dies erleichtere die Arztsuche. Bisher seien die Krankenhäuser hier Vorreiter.

Gesetzliche Krankenkassen erwarten weitere Fusionen

Der GKV-Spitzenverband erwartet weitere Fusionen bei den gesetzlichen Krankenkassen. In einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer, die Zahl werde sich weiter reduzieren, allerdings nicht mehr so deutlich wie in den vergangenen zehn Jahren. Anfang der 1990er Jahre habe es über 1000 Krankenkassen gegeben, jetzt seien es noch 131. Für 2015 rechnet Pfeiffer mit einer stabilen Finanzsituation der Kassen. Allerdings öffne sich die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen weiter. "Daher rechnen wir damit, dass es wieder deutlichen Druck auf die Kassen gibt." Die weitere Entwicklung hänge von der Konjunktur ab, aber auch davon, ob sich die Politik um eine Kostenbegrenzung bei den Ausgaben kümmere.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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