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Umstrittenes "Willkommensgeschenk" für Neumitglieder

Archivmeldung vom 07.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Verwaltungsgebäude der DAK in Hamburg-Hammerbrook
Verwaltungsgebäude der DAK in Hamburg-Hammerbrook

Foto: Ajepbah
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine der größten deutschen Krankenkassen, die DAK-Gesundheit, ist wegen ihrer Mitgliederwerbung in die Kritik geraten. Nach Recherchen des Radioprogramms NDR Info lockt die DAK Versicherte anderer Krankenkassen mit bis zu mehreren hundert Euro aus einem Bonusprogramm, wenn sie die Kasse wechseln. Das Programm soll eigentlich gesundheitsbewusstes Verhalten fördern. Tatsächlich jedoch müssen Versicherte fast ein Jahr lang keinerlei Nachweise darüber erbringen. Langjährige Mitglieder, die ebenfalls Anspruch auf das Geld haben, werden nach NDR-Informationen hingegen nicht auf das lukrative Bonusprogramm namens "DAK aktivLebenBonus" aufmerksam gemacht.

Aus den NDR Info vorliegenden Teilnahmebedingungen des "DAK aktivLebenBonus" geht hervor, dass Neumitglieder die Zahlungen sofort nach Beitritt erhalten, danach jedoch bis zu einem Jahr Zeit haben, um die für die Teilnahme am Bonusprogramm unter anderem vorgeschriebene Mitgliedschaft in einem Sportverein oder einem Fitnessstudio nachzuweisen. Ein DAK-Sprecher rechtfertigte dies mit dem Hinweis, ein Neumitglied verpflichte sich schon zu Beginn, sich gesundheitsbewusster zu verhalten. Nur die Nachweise könne es "ausnahmsweise" nachliefern. Die Praxis ist den Recherchen zufolge jedoch noch laxer: Die DAK verzichtet demnach offenbar ganz auf diese Nachweise. Das Radioprogramm zitiert einen Bezirksleiter der DAK mit den Worten: "Der Nachweis ist nicht notwendig, da es ein neues Produkt als Willkommensgeschenk ist." Ähnlich äußerten sich andere Mitarbeiter der Krankenkasse gegenüber potentiellen Kassenwechslern. Dies sei eine "von den Rahmenbedingungen abweichende Praxis", die man überprüfen werde, so ein DAK-Sprecher.

Den Teilnahmebedingungen zufolge können theoretisch alle rund 6,3 Millionen Versicherten der DAK die hohen Zahlungen aus dem vergleichsweise attraktiven Bonusprogramm erhalten. Auf der DAK-Internetseite jedoch gibt es nur versteckte Hinweise auf den DAK "aktivLebenBonus". Beworben wird das Programm nicht. Einer Musterrechnung der DAK zufolge kann eine vierköpfige Familie mit einem Hauptversicherten bis zu 510 Euro Bargeld jedes Jahr bekommen.

Die zuständige Aufsichtsbehörde, das Bundesversicherungsamt (BVA), prüft derzeit nach Angaben eines Sprechers die Ausgestaltung des seit Anfang 2014 existierenden Bonusprogramms. Die DAK-Gesundheit leidet seit Jahren unter sinkenden Mitgliederzahlen.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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