Sonne stoppt Ausbreitung von Windpocken
Archivmeldung vom 20.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSonnenlicht könnte helfen, die Ausbreitung von Windpocken zu verhindern. Wissenschaftler der University of London haben herausgefunden, dass diese Krankheit in Regionen mit höherer UV-Strahlung weniger verbreitet ist. Denkbar ist, dass das Sonnenlicht Viren auf der Haut inaktiviert und so die Übertragung erschwert. Experten wie Judy Breuer vom University College London argumentieren, dass auch andere Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und auch die Lebensbedingungen eine Rolle spielen, so die BBC.
Das Varicella-Zoster-Virus ist hoch ansteckend. Es kann zu Beginn der Infektion durch Husten und Niesen übertragen werden. Die meisten Ansteckungen erfolgen jedoch durch den Kontakt mit dem charakteristischen Hautauschlag. Es ist seit langem bekannt, dass UV-Licht Viren inaktiviert.
Das Team um Phil Rice geht davon aus, dass darin der Grund dafür liegt, dass Windpocken in tropischen Ländern seltener sind und weniger leicht übertragen werden. Damit könnte auch erklärt werden, warum Windpocken in der kälteren Jahrszeit in Ländern wie Großbritannien häufiger auftreten.
Menge an UV-Licht entscheidend
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 25 internationalen Studien zum Varicella-Zoster-Virus. In einem nächsten Schritt wurden diese Daten mit einer Reihe klimatischer Faktoren abgeglichen. Es zeigte sich ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen der Menge an UV-Licht und dem Auftreten des Virus.
Auch auf den ersten Blick verwirrende Ergebnisse, wie das verstärkte Auftreten während der heißesten, trockensten und sonnigsten Jahrszeit in Ländern wie Indien und Sri Lanka, konnten erklärt werden. Laut Rice war die UV-Strahlung aufgrund der Luftbelastung geringer als in den regenreicheren Jahreszeiten. Details der Studie wurden in Virology http://journals.elsevier.com/virology veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein