Intensivmediziner pocht auf Senkung der Infektionszahlen
Archivmeldung vom 20.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDie Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) pocht auf eine schnelle Senkung der Infektionszahlen, um die Kapazitäten der Intensivstationen zu entlasten.
"Aktuell sind wir bei knapp unter 5.000 Intensivpatienten in Deutschland - da müssen wir noch deutlich runter. Es geht auch darum, wieder aufnahmebereit zu sein, falls die Virus-Mutation sich in Deutschland trotz aller Maßnahmen verbreitet und zu mehr Infektionen und damit auch mehr Intensivpatienten führt", sagte DIVI-Präsident Gernot Marx der "Rheinischen Post".
Um den Jahreswechsel habe sich die Intensivmedizin in Deutschland "in der kritischsten Situation" seit ihrem Bestehen befunden. "Der Peak ist zwar vorerst überschritten, aber wir sind noch weit weg von einer Situation, in der man von einer Entspannung sprechen kann", so Marx. Mit Blick auf die Virus-Mutationen warnte der DIVI-Präsident davor, dass sich die Lage in Deutschland weiter verschärfe. "Das Entscheidende aus Sicht der Intensivmedizin ist, dass wir weniger Neuinfektionen - und damit weniger Intensivpatienten - haben. Um das zu erreichen, müssen wir noch mehr all unsere Kontakte reduzieren." Der Intensivmediziner verwies dabei auch auf die Lage in anderen Ländern. "Wir haben die absolute Krisensituation in Großbritannien vor Augen. Wir müssen jetzt unbedingt Maßnahmen etablieren, um eine solche Situation in Deutschland zu verhindern", so Marx.
Quelle: dts Nachrichtenagentur