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"Bed sharing" begünstigt Kindstod bei Babys

Archivmeldung vom 22.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Baby: sollte im eigenen Bett schlafen. Bild: pixelio.de/Danielle
Baby: sollte im eigenen Bett schlafen. Bild: pixelio.de/Danielle

Das Teilen des Bettes mit einem Neugeborenen in den ersten drei Lebensmonaten steigert das Risiko eines plötzlichen Kindstodes um das Fünffache. Sogar wenn die Eltern den Konsum von Zigaretten und Alkohol vermeiden, besteht eine erhöhte Gefahr für den Säugling. Zu diesem Ergebnis kommt eine länderübergreifende Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine, die im Online-Journal BMJ Open http://bmjopen.bmj.com veröffentlicht wurde.

"Die Darstellung eines Kindstodes im ersten Buch der Könige des Alten Testaments birgt den ersten historischen Hinweis auf die Problematik des sogenannten 'Bed sharing'. Hier wird geschildert, wie eine Mutter den Tod ihres Neugebornen bedauert, nachdem dieses im gemeinsamen Bett gestorben ist. Bei den Ausgrabungen von Pompei wurde bereits eine Wiege aus Eichenholz gefunden, die ebenfalls auf den Ursprung dieser kulturellen Erfahrung schließen lässt", erläutert Ekkehart Paditz, Leiter des Zentrums für Angewandte Prävention, im pressetext-Interview.

Dem Experten zufolge sind der Konsum von Alkohol und Zigaretten lediglich Begleitfaktoren, die das Risiko des "Bed sharing" zusätzlich anheben können. "Das Überrollen des Kindes durch einen Elternteil tritt vermehrt unter Alkoholeinfluss auf. Doch andere Gefahren, wie die Überwärmung des Babys durch den engen Körperkontakt oder das Einatmen der ausgeatmeten Luft bleiben in jedem Falle bestehen", ergänzt Paditz. Der Körperkontakt im Wachzustand sei hingegen sehr wichtig für das Neugeborene.

Umdenken könnte Sterberaten senken

Die Forscher haben die individuellen Aufzeichnungen von 1.472 plötzlichen Kindstoden überprüft und mit 4,679 Kontrollfällen aus 19 weiteren Erhebungen verglichen. Dabei wurden Daten aus europäischen, schottischen, deutschen, irischen und neuseeländischen Studien miteinander kombiniert. Demnach ist das Risiko für Babys vom Faktor 2,7 im ersten Lebensjahr auf 5,1 in den ersten drei Monaten gestiegen. Den Schätzungen der Experten zufolge könnten darüber hinaus rund 81 Prozent der Kindstode in den ersten drei Lebensmonaten verhindert werden, wenn das Neugeborene nicht mehr im Bett der Eltern schlafen würde.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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