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Kinder, Kilos, Kondition: Übergewicht vermeiden - Gemeinsam handeln

Archivmeldung vom 20.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

"Wir sind Bewegungsmuffel", stellte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Bös, Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe (TH), zur Frage nach den Ursachen für Übergewicht fest.

Auf der Podiumsdiskussion "Kinder, Kilos, Kondition" des BLL - Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. - auf der Internationalen Grünen Woche 2006 diskutierten Akteure der Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb) zu dem gewichtigen Problem bei Kindern und Erwachsenen. Das Gleichgewicht von Ernährung und Bewegung ist gestört.

"Kinder bewegen sich nicht einmal eine Stunde am Tag intensiv und sie sind rund 10 Prozent weniger fit als noch vor 10 Jahren", so Bös weiter. "Viele sind zwar im Sportverein, aber im Alltag wird nur gesessen, alles wird "virtuell" erledigt." Die andere Seite des Ungleichgewichts: "Wir haben ein leckeres, großzügiges Lebensmittelangebot, alles ist zu haben, da muss jeder Einzelne gezielt auswählen, ob er beispielsweise ein herkömmliches Streichfettoder ein halbfettes Produkt möchte. Das Lebensmittelangebot ist unermesslich vielfältig und bietet für alle Wünsche etwas an. Kenntnisse über die Zusammenstellung des täglichen Speiseplans müssen schon in der Schule vermittelt werden. Nur so kann der Verbraucher befähigt werden, nach seinem Bedarf auszuwählen", erläuterte Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des BLL. Die Elternvertreterin Kate Bird, Bundeselternrat, unterstrich die wichtige Bedeutung der Schule und Kindergärten. "Schule ist bewegungsfeindlich,  weder Räume noch Stunden noch die Kompetenz für mehr Bewegung sind vorhanden." Abby Löwe, Schülerin aus Königswinter: "Früher hatten wir drei Stunden Sport, heute nur noch eineinhalb und davon verlieren wir gut die Hälfte mit umziehen und rumsitzen; wir brauchen mehr Räume und Plätze, wo wir uns bewegen können."

Es muss etwas getan werden. Ein gesunder Lebensstil muss selbstverständlich werden. Das ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Davon waren alle Podiumsteilnehmer überzeugt. Der Verein "peb" geht es an. Dr. Anna Oldenburg, Geschäftsführerin Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb): "Das Wichtigste ist, dass bei Allen ein Bewusstsein für das Problem Übergewicht bei Kindern geschaffen wird und dass Alle auch dagegen vorgehen. Eltern müssen ihren Kindern einen gesunden Lebensstil vorleben, sie müssen selbst davon überzeugt sein, sie haben die Verantwortung für das Wohl ihrer Kinder." Eine Studie von peb zeigte, dass rund 30 Prozent der Familien in Deutschland keine gemeinsame tägliche Mahlzeit einnehmen. Das muss sich ändern. peb und seine Mitglieder engagieren sich für einen gesunden Lebensstil von Kindern und Eltern. "Nur durch das
gemeinsame Vorgehen Aller bei der Motivation zu einem »bewegten Leben« können Erfolge erzielt werden", davon waren die Podiumsteilnehmer überzeugt: "Kinder brauchen Raum und Möglichkeiten, sich zu bewegen, sie brauchen Motivation, sie brauchen Vorbilder und
sie brauchen ausgewogene Mahlzeiten. Wichtig ist, dass Alle mitmachen, um an vielen Stellen Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu fördern."

Quelle: Pressemitteilung Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.

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