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Ärztepräsident Reinhardt hält Wiederanstieg der Zahl der Neuinfektionen für möglich

Archivmeldung vom 17.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält in der Corona-Pandemie einen Wiederanstieg der Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Monaten für möglich. "Wenn wir wieder mehr soziale Kontakte zulassen, wird es unter Umständen auch zu einem messbaren Anstieg der Infektionszahlen kommen können", sagte Reinhardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Hinzu kommt, dass wir die Zahl der Corona-Tests stark erhöhen wollen. Und wenn wir mehr testen, werden wir automatisch auch zu höheren Infektionszahlen kommen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Es gebe Epidemiologen, die die Dunkelziffer mit dem Faktor zehn der aktuell getestet Infizierten annehmen. "Wenn man diese Annahme teilt, würde das bedeuten, dass wir nicht 140.000, sondern in unter Umständen schon 1,4 Millionen Infizierte haben", so Reinhardt. "Ich glaube nicht, dass wir das Thema im Mai oder im Juni schon hinter uns haben", sagte Reinhardt. "Wir sind erst dann wirklich durch, wenn wir einen wirksamen Impfschutz für die Bevölkerung haben. Ich hoffe aber sehr, dass wir nach der Krise sagen können: Wir haben das Risiko über- statt unterschätzt."

Ärztepräsident warnt: Arztpraxen in Corona-Zeiten nicht meiden

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bürger aufgefordert, die Arztpraxen auch in Zeiten der Corona-Pandemie bei Anzeichen von Erkrankungen oder Schmerzen weiter aufzusuchen. "Es gibt tatsächlich eine Vielzahl von chronisch Erkrankten, die aktuell nicht in den Praxen erscheinen, obwohl sie das normalerweise tun würden", sagte Reinhardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Auch die Zahl der Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten in den Kliniken ist gerade rückläufig", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. "Es ist zu befürchten, dass diese Menschen Praxen und Kliniken aus Angst vor einer Corona-Infektion meiden", sagte Reinhardt. "Deshalb mein Rat: Bei starken Schmerzen oder Anzeichen auf schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel Blinddarmentzündungen oder Schlaganfall- und Herzinfarktsymptome, bitte immer einen Arzt konsultieren", sagte der Mediziner.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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