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Neue Studie enthüllt das Ausmaß des Antibiotikamissbrauchs bei gewöhnlichen Halsschmerzen, was zu der dritthäufigsten Todesursache weltweit beiträgt

Archivmeldung vom 19.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Zuviel des Guten, Antibiotika (=Gegen das Leben)
Zuviel des Guten, Antibiotika (=Gegen das Leben)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Eine neue globale Studie, die während der World Antimicrobial Awareness Week (WAAW) vom 18. bis zum 24. November gestartet wurde, zeigt eine hohe Abhängigkeit von Antibiotika bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Halsschmerzen, was die Entstehung von Antibiotikaresistenz fördert – der dritthäufigsten Todesursache weltweit, die mit 4,95 Millionen Todesfällen pro Jahr in Verbindung steht.

Die Studie Sore Throat & Antibiotic Resistance (STAR), die von der Global Respiratory Infection Partnership (GRIP) und Reckitt, den Herstellern von Strepsils, in Auftrag gegeben wurde, ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten Erwachsenen in den vergangenen sechs Monaten Antibiotika gegen Atemwegserkrankungen wie Halsschmerzen eingenommen hatten, obwohl Antibiotika in 9 von 10 Fällen von Halsschmerzen nicht wirksam sind. Infektionen der oberen Atemwege sind die Hauptursache für den weltweiten Antibiotikamissbrauch bei Erwachsenen.

Die Ergebnisse der STAR-Studie deuten darauf hin, dass ein Missverständnis bei der Behandlung von Halsschmerzen zum übermäßigen Einsatz von Antibiotika beiträgt. 61 % der Erwachsenen unter 35 Jahren glauben, dass Antibiotika bei Halsschmerzen wirksam sind, und fast die Hälfte (45 %) dieser Altersgruppe weiß nicht, wie man Atemwegserkrankungen ohne Antibiotika behandelt. Dieser hohe Grad an Nichtwissen kann erklären, warum 38 % der unter 35-Jährigen besorgt sind, wenn sie bei Atemwegserkrankungen wie Halsschmerzen ohne Antibiotika behandelt werden.

Diese Angst ist jedoch größtenteils unbegründet. Fast alle Arten von Halsschmerzen benötigen keine Antibiotika, da sie durch Viren verursacht werden, nicht durch bakterielle Infektionen. Die Betroffenen profitieren in der Regel stärker von entzündungshemmenden Rachenpastillen und Schmerzmitteln gegen ihre Symptome.

Während der WAAW fordert GRIP – eine von Experten geleitete Initiative zur Aufklärung medizinischer Fachkreise über den Missbrauch von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen – die Öffentlichkeit auf, den Missbrauch zu bekämpfen, indem Betroffene einen Gesundheitsexperten fragen, ob Antibiotika angemessen sind, und alternative Behandlungen und symptomatische Linderung in Betracht ziehen.

GRIP Chair Professor Sabiha Essack kommentierte die Studie wie folgt:

„Die Ergebnisse dieser Studie sind besorgniserregend, da die unter 35-Jährigen – unsere zukünftigen Führungs- und Arbeitskräfte – fälschlicherweise glauben, dass Antibiotika bei allen Halsschmerzen und Erkältungen helfen, und sich möglicherweise der Folgen einer unangemessenen Verwendung von Antibiotika auf persönlicher und öffentlicher Gesundheitsebene nicht bewusst sind. GRIP ruft zur Sensibilisierung und Aufklärung über den angemessenen Einsatz von Antibiotika auf und fordert junge Menschen auf, Fragen zu stellen, um zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen beizutragen."

Quelle: Global Respiratory Infection Partnership (GRIP) (ots)

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