Ärztepräsident fordert Aufbau einer nationalen Arzneimittelreserve
Archivmeldung vom 15.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts der immer häufiger auftretenden Medikamenten-Knappheit hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Aufbau einer nationalen Arzneimittelreserve für ausgewählte Mittel gefordert. "Für relevante Medikamente sollte man eine nationale Arzneimittelreserve aufbauen, um die Versorgung der Bevölkerung jederzeit gewährleisten zu können", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Welche Medikamente die Allgemeinheit in welchem Umfang vorhalten sollte, das könnten zum Beispiel Krankenversicherungen, Ärzte, Politik und Pharmaindustrie gemeinsam festlegen", sagte der neue Ärztepräsident. Das Problem der Arzneimittelknappheit werde immer größer. "In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder Engpässe in relevantem Ausmaß erlebt", sagte Reinhardt.
"Im Juli lagen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 226 Meldungen für eingeschränkte Verfügbarkeit oder für einen Lieferengpass vor", sagte der Mediziner aus Bielefeld. "Engpässe gibt es zum Beispiel bei antibiotischen Substanzen und bei Bluthochdruckpräparaten, bei denen es vielfach Qualitätsprobleme gibt, weil sie außerhalb Europas unter völlig anderen Standards als unseren hergestellt werden. Probleme mit der Verfügbarkeit gibt es auch immer wieder bei Impfstoffen", sagte Reinhardt.
Quelle: Rheinische Post (ots)