Baden-Württemberg: Patienten können sich ab heute per digitalem Arztbesuch behandeln lassen
Archivmeldung vom 23.10.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAb heute können baden-württembergische Ärzte Patienten im Rahmen der digitalen Videosprechstunde auch behandeln. Ein Novum in Deutschland, denn bisher war Ärztinnen und Ärzten die telemedizinische Fernbehandlung laut ärztlichem Berufsrecht untersagt. Die Umsetzung der Fernbehandlung im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Modellprojekts übernimmt die deutsche TeleClinic. Erstmals öffnet die Landesärztekammer Baden-Württemberg die Türen für eine moderne und digitale Patientenversorgung. Damit rückt Deutschland dem Ziel eines digitalen Gesundheitswesens einen großen Schritt näher.
Mit dem heutigen Start des Modellprojektes ist es jetzt auch Patienten hierzulande möglich, sich von Ärzten über moderne telemedizinische Infrastrukturen behandeln zu lassen. In der Schweiz, England oder Skandinavien geht das schon seit längerem. Durch die Fernbehandlung sind Patienten nicht an Öffnungszeiten von Arztpraxen gebunden. Ärztliche Behandlung wird damit leichter zugänglich - unabhängig vom Zeitpunkt oder davon, wo Patienten sich gerade aufhalten. Um ärztliche Versorgung zu erhalten, müssen Patienten ab heute nicht zwingend eine Arztpraxis aufsuchen, was im Krankheitsfall beschwerlich sein kann. Insbesondere Patienten auf dem Land, wo Ärztemangel herrscht, profitieren. Auch für Ärzte ist diese Öffnung positiv. Sie können ihren Patienten nun etwas anbieten, was europäische Kollegen teils schon länger dürfen.
„Der heutige Tag markiert einen Meilenstein im deutschen Gesundheitswesen“, sagt Katharina Jünger, Geschäftsführerin von TeleClinic. Sie fährt fort: „Das Projekt hat das Potenzial, die deutsche Gesundheitsversorgung digitaler, effizienter und moderner zu gestalten. Davon profitieren Patienten, Krankenversicherer und Ärzte gleichermaßen. Wir freuen uns, dass die Wahl hinsichtlich der Durchführung der ersten Fernbehandlung Deutschlands auf TeleClinic gefallen ist. Jünger ergänzt: „Die digitale Sprechstunde wird den normalen Arztbesuch keinesfalls ersetzen, ist aber eine sinnvolle Ergänzung und Alternative.“
Quelle: public performance