Salben wie "Wick Vaporub" können bei Kleinkindern Atemprobleme auslösen
Archivmeldung vom 13.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEin amerikanischer Kinderarzt von der Wake Forest Universität untersuchte die Wirkung von Erkältungssalben chemisch, sowie auch an Frettchen, deren Atemwege mit denen von Menschen vergleichbar sind. Als Ergebnis warnt er besonders Eltern, die Salben nicht bei Kleinkindern anzuwenden.
Solche Salben sollen nicht bei Kindern unter zwei Jahren verwendet werden. Viele Eltern kenne oder befolgen diese Warnung der Herstellers aber nicht, wie ein Notfall in der Kinderklinik der Universität zeigte: Ein 18 Monate altes Mädchen entwickelte Atemnot, nachdem ihm "Wick Vaporub" unter der Nase gerieben wurde.
Daraufhin testete Rubin die Wirkung des Präparats im Labor und an Frettchen, deren Luftwege denen des Menschen ähneln. Wie er im Fachblatt "Chest" berichtet, verstärkte das Mittel die Schleimbildung und schmälerte gleichzeitig die Fähigkeit des Körpers, die Luftwege davon zu befreien.
"Ich würde das Mittel nicht bei Kindern unter zwei Jahren gebrauchen", sagt Rubin. "Und ich rate davon ab, es unter oder in die Nase zu reiben, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen." Die ätherischen Öle verursachten ein Kühlegefühl, das dem Gehirn vorgaukelt, freier atmen zu können. Dadurch fühle man sich vielleicht besser, aber man könne nicht besser atmen.
Der Arzt vermutet, dass dies auch für ähnliche Produkte anderer Hersteller gilt. Leide ein Kleinkind an Atemnot, sollten Eltern unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. In weniger drängenden Fällen empfiehlt der Mediziner stattdessen eine Salzlösung, warme Getränke oder eine Hühnerbrühe. Zudem solle man dem Kind Zeit lassen, wieder gesund zu werden. Von dem "Wick Vaporub"-Hersteller Procter & Gamble war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.