Ein Drittel mehr blinde Menschen bis zum Jahr 2030
Archivmeldung vom 12.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Jahr 2030 wird es in Deutschland ein Drittel mehr blinde Menschen und hochgradig Sehbehinderte geben als heute, mindestens 178000. Das zeigen aktuelle Berechnungen von Dr. Christine Knauer und Prof. Dr. Norbert Pfeiffer von der Universitäts-Augenklinik in Mainz.
Die Prognose der beiden Wissenschaftler belegt außerdem, dass die Zahl der
Neuerblindungen bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent zunehmen wird. "Die
demographische Entwicklung lässt altersabhängige Augenerkrankungen
unausweichlich steigen", erklärt Professor Pfeiffer, Präsident der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Dazu gehören etwa degenerative
Netzhauterkrankungen wie die Makuladegeneration, das Glaukom ("grüner Star") und
Linsentrübungen ("Katarakt" oder "grauer Star").
Derzeit leben in
Deutschland rund 145 000 Blinde und eine halbe Million Sehbehinderte. "Bei
diesen Angaben handelt es sich jedoch um Untergrenzen", betont Pfeiffer, "da die
gesetzlichen Definitionen für Blindheit und Sehbehinderung in Deutschland sehr
viel strenger und enger gefasst sind als in anderen Ländern."
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.