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Medizinische Versorgung: Gesundheitsexperten lehnen Abbau von Kassenleistungen entschieden ab

Archivmeldung vom 11.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe ist mit Forderungen nach einem Abbau kassenfinanzierter Leistungen auf entschiedene Kritik in SPD und CDU gestoßen. "Diese Vorschläge beruhen auf einer falschen Diagnose und sind ethisch nicht haltbar", sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der "Mitteldeutschen Zeitung".

CDU-Gesundheitsfachmann Hubert Hüppe äußerte sich im Gespräch mit der Zeitung ähnlich. "Ich halte gar nichts davon. Soll es etwa künftig heißen: Die Würde des Menschen ist unantastbar, es sei denn, er raucht, isst das Falsche oder trinkt zu viel?"

Hintergrund sind Forderungen Hoppes in der FR-Online nach einer "Priorisierung" ärztlicher Leistungen. Hoppe hatte verlangt, durch falsche Ernährung, Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum verursachte Kosten nicht mehr durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) finanzieren zu lassen. Ein zu bildender "Gesundheitsrat" aus Ärzten, Ethikern, Juristen und Patientenvertretern solle der Politik Vorschläge für eine Dringlichkeitsliste vorlegen, die die Finanzierung durch die GKV künftig vorgeben solle. Andernfalls sei die medizinische Versorgung nicht dauerhaft finanzierbar.

Dagegen sagte SPD-Experte Lauterbach, von einer Unterfinanzierung des deutschen Gesundheitswesens könne keine Rede sein. Nirgendwo in Europa gebe es eine so hohe Dichte an Fachärzten wie in der Bundesrepublik, jedes vierte deutsche Krankenhausbett stehe leer. "Herr Hoppe erwähnt diese Überkapazitäten nicht einmal und fordert stattdessen zur Besitzstandserhaltung der Ärzteschaft eine Art Gesundheits-Sowjet zur Festsetzung medizinischer Notwendigkeiten", sagte Lauterbach. Hüppe, der auch Behindertenbeauftragter der Unionsfraktion ist, warnte: "Eine auf lebensnotwendige Maßnahmen reduzierte  Leistungserstattung durch die GKV wird chronisch kranken und behinderten Menschen in keiner Weise gerecht."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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