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Tsunami psychischer Erkrankungen stoppen: Gemeinwohlkonzept trotzt Epidemie der Einsamkeit

Archivmeldung vom 30.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gemeinwohl (Symbolbild)
Gemeinwohl (Symbolbild)

Bild: Gradido

Psychiater der renommierten Harvard-Universität sind alarmiert. In Folge der Corona-Maßnahmen erwarten sie einen "weltweiten Tsunami psychischer Erkrankungen". Zukunftsforscher rechnen mit einer "Epidemie der Einsamkeit", die junge wie alte Menschen psychisch krank machen könnte.

Die Experten der Nationalakademie der Wissenschaften Leopoldina empfehlen zur Bewältigung der prognostizierten psychischen Langzeit-Folgen eine Erweiterung des Behandlungsangebots. Die Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik hingegen verfolgt mit ihrem Gemeinwohl-Konzept einen ganz grundlegenden Ansatz, um psychische und physische Gesundheit dauerhaft zu stärken. Das Gradido-Modell fördert ein menschenwürdiges Zusammenleben, das in Krisen Kraft schenken kann, das Immunsystem stärkt - und auch ältere Menschen explizit in die Gemeinschaft einbindet.

Welle psychischer Erkrankungen rollt an

Der international bekannte Psychiater der Harvard Medical School, Viktor Patel, hat auf der Online-Konferenz der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten vor einem "weltweiten Tsunami schwerer psychischer Leiden" infolge der verordneten Isolation und Angst gewarnt. Auch Katharina Domschke, die als Psychiaterin und Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg in der Corona-Arbeitsgruppe der Leopoldina vertreten war, berichtet, dass "alle Studien bisher sagen, dass eine dritte Welle zu erwarten ist, die der psychischen Erkrankungen". Die deutsche Bundestherapeutenkammer sowie irische Wissenschaftler rechnen ersten Studien zufolge mit ähnlichen Szenarien.

Epidemie der Einsamkeit

Kontakte sind gerade für ältere Menschen nachweislich eine überaus wichtige Ressource, die den Alltag strukturiert und sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit stärkt. Zugehörigkeit, menschliche Wärme und das Gefühl, gebraucht zu werden, machen glücklich. "Begeisterung ist Dünger fürs Gehirn", unterstreicht der international bekannte Neurobiologe Gerald Hüther. Sie hält uns bis ins hohe Alter fit, stärkt unser Immunsystem und lässt uns länger leben. Durch die Kontaktbeschränkungen aber leben immer mehr Menschen allein in ihren vier Wänden. "Die Zahl der Menschen fast ohne jeden menschlichen Kontakt in einer Großstadt ist größer als man denkt", so der Leiter des Fachbereichs Beratung und Seelsorge beim Diakonischen Werk Hamburg, Stefan Deutschmann.

Sorge vor Vereinsamung

Der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski warnt vor einer regelrechten "Epidemie der Einsamkeit". In einer repräsentativen Umfrage hat er ermittelt, dass die Sorge vor Vereinsamung beinahe genauso verbreitet ist wie die Angst vor Altersarmut. Opaschowski prophezeit demzufolge, "dass die größte Armut im Alter künftig die Kontaktarmut sein wird. Die Grenzen von Einsamkeit, Depressionen und psychischen Erkrankungen sind fließend".

Angst und Isolation

Die Bundespsychotherapeutenkammer hatte bereits im August auf die Gefahr hingewiesen, dass "neben Depressionen und Angststörungen, akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen auch Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, Zwangsstörungen und Psychosen zunehmen können". Kammerpräsident Dietrich Munz sieht hier besonders ältere Menschen gefährdet: "Bei vielen, die 75 Jahre und älter sind, wird aus der Angst, sich anzustecken, nicht selten Todesangst und aus Rückzug totale Isolation. Am Ende quälen sie sich mit der Erwartung, wegen Corona allein zu sterben". Auf Grund des gefürchteten Nocebo-Effekts sterben viele dann auch tatsächlich früher.

Gradido-Modell schafft neues Lebensgefühl

Die psychische und physische Gesundheit zu stärken und Menschen aller Generationen ein erfülltes Zusammenleben und einen lebendigen Austausch zu ermöglichen, ist erklärtes Ziel der Gradido-Akademie. Seit mehr als 20 Jahren forschen Wirtschaftsbioniker dort nach jenen Erfolgsmodellen der Natur, die sich auf die menschliche Gesellschaft übertragen lassen. Die Gemeinwohlwährung Gradido ist weit mehr als 'nur' ein neues Geldsystem. Im Gegensatz zum alten Finanzsystem, das Mensch und Natur zerstört, folgt Gradido den Naturgesetzen und lässt Menschen aller Altersgruppen wieder zu Kraft kommen.

Das Gradido-Modell

Eine der bedeutendsten Erkenntnisse beschreibt Bernd Hückstädt, Mitbegründer der Akademie, wie folgt: "Im alten Finanzsystem, wo die Guthaben des einen zwangsläufig die Schulden von anderen sind, befinden wir uns im Krieg gegen Mensch und Natur. Ein fruchtbares Zusammenleben aller Generationen aber kann nur im Einklang mit der Natur funktionieren". Das Gradido-Wirtschafts- und Finanzmodell verabschiedet sich daher vom Schuldgeldprinzip und schafft so eine gesunde Basis für ein würdevolles Leben aller Menschen weltweit. "Die Menschen können sich frei von Existenzängsten mit ihren Neigungen und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einbringen. Das schafft Lebensfreude, stabilisiert die Psyche und stärkt das Immunsystem", folgert Hückstädt.

Dreifaches Wohl und dreifache Geldschöpfung

Das ethische Grundprinzip von Gradido basiert darauf, das Wohl des Einzelnen mit dem der Gemeinschaft und dem großen Ganzen - im Sinne der Natur und Umwelt - in Einklang zu bringen. Der Einzelne ist Teil der Gemeinschaft, des Staates, und dieser wiederum Teil des 'Großen Ganzen', des Ökosystems. Pro Kopf werden demzufolge 3 × 1.000 Gradido geschöpft. Jeweils 1.000 Gradido für das 'Aktive Grundeinkommen', für den Staatshaushalt und den Ausgleichs- und Umweltfonds.

Aktives Grundeinkommen sichert Versorgung in jedem Alter

Das 'Aktive Grundeinkommen' entspringt der Idee der 'Bedingungslosen Teilhabe'. Wer es in Anspruch nehmen will, kann sich in jedem Alter mit seinen Talenten, Neigungen und Möglichkeiten in die Gemeinschaft einbringen. Für jeden Menschen stehen monatlich 1.000 Gradido (GDD) der Gemeinwohlwährung als Grundeinkommen bereit. Ein Gradido entspricht dem Wert eines Euro. Pro Monat werden maximal 50 Stunden mit jeweils 20 GDD vergütet. Diese Summe versteht sich als Sockelbetrag, zusätzlich zu anderen Einnahmequellen. Eine flexible Altersversorgung lässt das Grundeinkommen auf monatliche 2.000 GDD steigen. So bleiben auch ältere Menschen frei von Existenzangst.

Bedingungslose Teilhabe schafft lebendige Gemeinschaft

Jeder Mensch darf für das 'Aktive Grundeinkommen' eine Aufgabe übernehmen, die er gern erfüllt. Ohne Existenzangst kann jeder tun, was er oder sie von Herzen gerne tun möchte - also der inneren Berufung folgen. Die so entstehende Begeisterung ist die beste Voraussetzung dafür, auf allen Ebenen erfolgreich zu sein. Ein großer Teil der stressbedingten Erkrankungen könnte dadurch beseitigt werden. Einen überaus positiven Effekt auf viele Alterserkrankungen birgt auch die Chance, bis zum Lebensende aktiver und wertgeschätzter Teil der Gemeinschaft sein zu können. Einsamkeit sollte damit der Vergangenheit angehören. Schon jetzt entwickeln junge und alte Menschen neuartige - gemeinsame - Wohnformen, bei denen jeder von der Nähe des anderen profitiert - ein erfreulicher Trend, der sich durch die 'Bedingungslose Teilhabe' weiter verstärken wird.

Coaching für Kommunikation

Auch die ökonomischen Vorteile sind immens: Beim 'Aktiven Grundeinkommen' hat die Gemeinschaft größtes Interesse, jedes Mitglied bestmöglich zu fördern. Denn Menschen, die ihr höchstes Potential entfalten, sind nicht nur gesünder - sie bringen auch der Gemeinschaft den größten Nutzen. Wer gerne anderen hilft, kann sich im Rahmen der 'Bedingungslosen Teilhabe' zum 'Potentialentfaltungscoach' ausbilden lassen. Er unterstützt dann andere dabei, herauszufinden, was sie wirklich gerne tun, und räumt mögliche Hindernisse aus dem Weg. Potentialentfaltungscoaches ermöglichen z.B. auch Senioren, sich mit dem entsprechenden Support die digitale Welt zu erschließen - um im Fall künftiger Kontaktbeschränkungen leichter Verbindung halten zu können. Positiver Nebeneffekt: Aktuell entwickelt die Gradido-Akademie eine App, die es älteren Menschen schon bald ermöglicht, einzugeben, welche Aufgaben sie für die Gemeinschaft leisten. Das könnte das Vorlesen für Kinder oder Freunde, Einkaufen für die Nachbarin oder die Starthilfe für Berufsanfänger sein. Jede aufgewendete Stunde wird mit einem entsprechenden Gradido-Guthaben vergolten - für das gute und gesunde Gefühl, gebraucht und wertgeschätzt zu werden.


Details zum vollständigen 'Gradido-Modell' unter https://gradido.net

Quelle: Gradido-Akademie (ots)

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