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Weichmacher in Kunststoffen bedrohen die Fruchtbarkeit

Archivmeldung vom 14.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Immer noch werden in Westeuropa jährlich rund eine Million Tonnen Phthalate als Weichmacher eingesetzt. Der an sich spröde Kunststoff PVC wird durch die Beimischung geschmeidig. Weichmacher stehen im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu mindern.

"Es gibt keine andere Umweltchemikalie, bei der so viele Menschen so nah an den Bereich schädlicher Wirkungen herankommen", erklärt Professor Jürgen Angerer, Schadstoff-Experte von der Universität Erlangen-Nürnberg in der "Apotheken Umschau". Phathalate bleiben nicht in den Kunststoffen, die sie weich machen. Sie schweben als Gase in der Luft und finden sich in Lebensmitteln. Vor allem auf diesem Weg nehmen wir sie auf. Ihre Abbauprodukte sind bei fast jedem Menschen im Urin nachweisbar. Aus einigen Produkten, wie zum Beispiel Spielzeug, Babyartikeln, Kosmetika, Farben und Lacken hat der Gesetzgeber einen Teil der Weichmacher verbannt. Ihre direkte Schädlichkeit ist bei Menschen aber schwer nachzuweisen. In Tierversuchen aber waren Ratten häufiger unfruchtbar oder bekamen weniger Nachwuchs, und ihre Spermienzahl nahm ab. Forscher befürchten, dass die Befunde auf den Menschen übertragbar sind und dass die Freisetzung von heute zu einem Gesundheitsproblem von morgen werden könnte.

Quelle: Wort und Bild "Apotheken Umschau"


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