Heilpflanzen und Honig sind Hustenkiller
Archivmeldung vom 22.01.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakHusten klingt oft schlimmer als er ist. Tatsächlich handelt es sich um einen sinnvollen Abwehrmechanismus unseres Körpers: Er befreit die Bronchien und die Lunge vom Schleim. Husten sollte deshalb nicht unterdrückt werden, er lässt sich auch mit Heilpflanzen lindern.
Husten ist unangenehm, raubt den Schlaf und ärgert die Mitmenschen in Büro, Bus oder abends im Theater. Dabei ist der Hustenreflex lebenswichtig: Er schützt die Atemwege und sorgt dafür, dass sie frei bleiben. Er ist eigentlich keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das die verschiedensten Krankheiten als Ursache haben kann.
Meistens tritt der Husten als Teil einer Erkältung auf, der in der Regel bald von selbst verschwindet. Verursacher sind häufig Viren, die eine Entzündung und Schwellung der Schleimhaut in den Atemwegen auslösen. Dadurch werden die Hustenrezeptoren, das sind dünne Nervenfasern, stimuliert und bewirken eine kräftige Ausatmung gegen die geschlossenen Stimmbänder – das Husten.
Schwerwiegender ist eine Bronchitis, bei der es im allgemeinen Bakterien sind, die Bronchien der Lunge zur Entzündung bringen. Manche der sogenannten Kinderkrankheiten treten auch gemeinsam mit Husten auf, beispielsweise Masern und natürlich der oft quälende Keuchhusten. Auch durch nichtinfektiöse Reize wie Rauchen, Pollen oder andere Allergieauslöser kann Husten verursacht werden. Und zu guter Letzt kann Reizhusten durch Stress und innere Anspannung begründet sein.
Welches Medikament eingenommen wird, richtet sich nach der Hustenart. Bei trockenem Reizhusten kommen Mittel zur Unterdrückung des Hustenreizes zur Anwendung wie Hustenstiller und Antitussiva. Bei schleimigem Husten empfehlen sich Mittel zum Lösen des Schleims und zur Erleichterung des Abhustens wie Schleimlöser und Expektoanzien.
Wer Husten auf natürliche Weise bekämpfen möchte, dem empfiehlt die Bundesapothekenkammer pflanzliche Arzneimittel. Die passende Heilpflanze wählt der Apotheker nach den individuellen Symptomen aus. Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten oft trocken, es wird noch kein Schleim abgehustet. Den Hustenreiz stillen unter anderem Eibischwurzel, Spitzwegerich oder Isländisch Moos.
Bleibt der trockene Husten länger als eine Woche bestehen, sollten Patienten einen Arzt aufsuchen. Aus einem trockenen Husten entwickelt sich im Lauf der Erkältung ein produktiver Husten. Das Abhusten wird zum Beispiel erleichtert durch Anis, Fenchel, Primelwurzel oder Süßholzwurzel. Thymian und Efeu wirken gleichzeitig hustenstillend und -lösend. Wird Schleim gebildet, sollten Hustenstiller nicht mehr oder nur noch abends eingenommen werden. Die Heilpflanzen werden klassisch als Tee zubereitet. Besser, weil höher dosiert, sind Extrakte, die in Form von (Lutsch-)tabletten, Sirup, Saft oder Tropfen eingenommen werden.
«Die meisten Heilpflanzen sind gut verträglich und haben kaum Nebenwirkungen. Aber es gibt Ausnahmen. Wer sich selbst behandeln möchte, sollte sich daher immer in der Apotheke informieren», sagt Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bundesapothekerkammer. Zum Beispiel ist das schleimlösende Eukalyptusöl für Säuglinge und Kleinkinder nur bedingt geeignet. Im Gesicht aufgetragen, kann es zu einem Stimmritzenkrampf führen. Erwachsene mit Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich oder der Galle sollten es nicht innerlich anwenden. Auch Huflattichblätter sind nach Angaben Krötschs nicht empfehlenswert, da sie leberschädigende Naturstoffe enthalten können.
In früheren Zeiten waren Pflanzen als Heilmittel erste Wahl. So soll schon Paracelsus Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, (ca. 1493 bis 1541) war ein Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.auf die günstigen Wirkungen des Lungenkrautes auf die Atemwege aufmerksam gemacht haben. Und Thymian, der bei uns hauptsächlich als Gewürz bekannt ist, schätzten sowohl die Griechen als auch die Römer. Sie opferten ihn ihren Göttern. Die getrockneten Zweige dienten als Räucherstäbchen und sollten den Menschen Mut und Kraft verleihen. Dabei ging es vor allem um körperliche Kraft. Deshalb badeten römische Legionäre, bevor sie in die Schlacht zogen, in einem Thymianbad.
Wer heute eine Linderung seines Hustens sucht, sieht sich einer ganzen Batterie von frei verkäuflichen Hustenmitteln gegenüber gestellt. Viele von ihnen enthalten den Wirkstoff Dextromethorphan, der das Hustenzentrum im Gehirn hemmen soll. Allerdings sind Medikamente, die auf diesem Stoff basieren, wenig wirksam, fanden Forscher in den USA heraus. Bereits im Jahr 2004 hatten Ian Paul und seine Kollegen anhand einer Untersuchung gezeigt, dass weder Dextromethorphan noch der ebenfalls verbreitete Antihustenwirkstoff Diphenhydramin den Hustenreiz besser unterdrücken als ein Plazebo.
Die Forscher haben schließlich die Wirkung von Dextromethorphan und Honig verglichen. Das Ergebnis: Honig schnitt im Vergleich zu Dextromethorphan in den Bewertungen deutlich besser ab. Die Eltern berichteten von weniger Hustenattacken und einer verbesserten Schlafqualität ihrer Kinder. Vereinzelt beobachteten die Eltern, dass die Kinder durch den Honig etwas aktiver waren als gewöhnlich.