Insulinpumpen vermögen immer noch nicht die Natur nachzuahmen
Archivmeldung vom 05.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Beispiel der Insulinpumpe zeigt sich, wie schwer die Natur zu imitieren ist: Seit einem Vierteljahrhundert gibt es für eine breite Anwendung geeignete kleine Geräte, die Diabetiker mit dem Hormon Insulin versorgen, das ihr Körper nicht mehr herstellt.
Damit ersparen sich Zuckerkranke mehrere Spritzen täglich.
Doch selbständig arbeiten die Insulinpumpen immer noch nicht. Um die
vom Körper benötigte Menge des Stoffwechsel-Hormons abzugeben, müsste
die Pumpe den Bedarf messen können. Das gelingt bis heute nicht
zuverlässig - und eine Wende ist nicht abzusehen. "Ein
alltagstaugliches Gerät, das den Blutzucker vollautomatisch regelt,
wird es in den nächsten Jahren nicht geben", resümiert Dr. Guido
Freckmann vom Institut für Diabetes-Technologie der Universität Ulm
im Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber". Die Pumpe sorgt für eine
gleichmäßige Grundversorgung. Auf absehbare Zeit müssen die
Pumpenträger sich aber weiterhin selbst regelmäßig für einen Tropfen
Blut anpieksen, um die Zuckerkonzentration zu messen und die
Insulinabgabe der Pumpe von Hand anzupassen. Alle bisherigen
Versuche, Sensoren in den Körper zu implantieren, die den Bedarf
messen und danach die Abgabe der Pumpe steuern, erwiesen sich als
nicht praxistauglich. Selbst in diesem relativ übersichtlichen
Regelkreis behält die Natur damit einen noch nicht einholbaren
Vorsprung gegenüber der Technik.
Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild "Diabetiker Ratgeber"