Zahl der Intensivbetten in Deutschland von 1991 bis 2018 um 36 % gestiegen
Archivmeldung vom 07.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der Intensivbetten in Krankenhäusern hierzulande wurde in den vergangenen Jahrzehnten ausgebaut: Sie stieg um 36 % von 20 200 im Jahr 1991 auf 27 500 im Jahr 2018, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
Im selben Zeitraum nahm bundesweit die Bettenkapazität insgesamt ab: 1991 hatte es noch 666 000 Betten (in 2 411 Krankenhäusern) gegeben, im Jahr 2018 standen 498 000 Krankenhausbetten (in 1 925 Kliniken) bereit - ein Rückgang um 25 %.
Auf 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen 2018 bundesweit durchschnittlich 600 Krankenhausbetten. Die Quote schwankte deutlich von Bundesland zu Bundesland: Besonders hoch war sie zuletzt in Thüringen und Bremen (jeweils rund 740), besonders niedrig in Baden-Württemberg (500) und Niedersachsen (530). Weniger unterschiedlich fiel die Auslastung der Krankenhäuser aus, die bundesweit durchschnittlich bei 77 % lag: Sie war am niedrigsten in Sachsen-Anhalt, wo zuletzt im Schnitt weniger als drei Viertel der vorhandenen Betten belegt waren (73,7 %). In Berlin waren es 84,1 % - im Ländervergleich der höchste Wert.
Fast jedes zweite Bett steht in öffentlichen Krankenhäusern
War im Jahr nach der deutschen Vereinigung noch annähernd jede zweite Klinik in öffentlicher Hand (46 %), so ist der Anteil seither deutlich geschrumpft. Im Jahr 2018 hatten 29 % der Krankenhäuser in Deutschland öffentliche Träger, 34 % wurden von Kirchengemeinden, Stiftungen oder Vereinen unterhalten (sogenannte freigemeinnützige Träger, 1991: 39 %), und 37 % wurden privat betrieben (1991: 15 %). Da Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft im Schnitt drei Mal so groß waren wie Privatkliniken und fast doppelt so groß wie Häuser in freier Trägerschaft, stand im Jahr 2018 insgesamt betrachtet jedes zweite Krankenhausbett in einer öffentlichen Einrichtung (48 %). Bei den Intensivbetten befanden sich mehr als die Hälfte (14 600) in öffentlichen Krankenhäusern.
Deutliche Zunahme des ärztlichen Personals von 1991 bis 2018
Während die Zahl der Kliniken und der Betten von 1991 bis 2018 zurückging, wurde das ärztliche Personal im selben Zeitraum aufgestockt: Die Zahl der jahresdurchschnittlichen Vollzeitäquivalente im ärztlichen Dienst stieg um 73 % auf 165 000 im Jahr 2018. Diese Rechengröße wird gebildet, um individuellen Beschäftigungsumfängen Rechnung zu tragen, indem Teilzeit- und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechnet werden. 2018 lag der Anteil der in Teilzeit und geringfügig beschäftigten Ärztinnen und Ärzte bei 26,7 %. Im Pflegedienst war dagegen die Zahl der Vollzeitäquivalente mit 331 000 im Jahr 2018 nur geringfügig höher als 1991 (326 000).
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)