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Krankentage aufgrund psychischer Probleme in 20 Jahren vervierfacht

Archivmeldung vom 06.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Verzweiflung (Symbolbild)
Verzweiflung (Symbolbild)

Bild: Tamara, pixelio.de

Die Anzahl der Krankentage von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund psychischer Probleme hat sich binnen 20 Jahren in Deutschland vervierfacht. Während 1998 noch 27,3 Millionen Ausfalltage anfielen, waren es 2009 bereits 52,4 Millionen, 2018 stieg die Zahl auf 111,8 Millionen, geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Die Arbeitsmarkt-Expertin der Linken, Jutta Krellmann forderte eine "Anti-Stress-Verordnung" und "Mut zu abschreckenden Bußgeldern". Das Corona-Jahr 2020 ist in der Antwort der Regierung nicht erfasst, neuere Daten lagen ihr nach eigenen Angaben nicht vor. 2018 waren Arbeitnehmer durchschnittlich drei Tage wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Frauen über 45 Jahre waren mit fünf Krankentagen besonders betroffen. Auffallend hoch war der Krankenstand mit durchschnittlich 4,4 Ausfalltagen im Gesundheits- und Sozialwesen. In dieser Branche fielen Frauen über 45 Jahre 6,2 Tage aus.

Krellmann sagte dem RND: "Es ist höchste Zeit für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz in allen Bereichen der Wirtschaft." Die bestehenden Instrumente reichten nicht aus. "Wir brauchen eine Anti-Stress-Verordnung, die Arbeitgebern klar vorschreibt, wie Beschäftigte vor Stress, Ermüdung und Monotonie zu schützen sind", sagte sie. Darüber hinaus sprach sie sich dafür aus, die betriebliche Mitbesti mmung auszuweiten. "Starke Betriebsräte, die sich schützend einmischen können, sind die richtige Antwort auf Stress und Arbeitsverdichtung. Gerade dort wo es keine Betriebsräte gibt, muss der Staat viel häufiger und zielgerichteter kontrollieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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