Magazin: Gefälschte Doktorarbeiten bedrohen Reputation der Medizin
Archivmeldung vom 26.05.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEine Serie von offensichtlich weitgehend abgeschriebenen medizinischen Doktorarbeiten bedroht nach Ansicht des Ombudsmanns der Deutschen Forschungsgemeinschaft die wissenschaftliche Reputation der Medizin in Deutschland.
Sein Sprecher Wolfgang Löwer kommentierte die vom Internet-Portal Vroniplag veröffentlichte Liste von mittlerweile 18 Dissertationen der Medizinischen Fakultät der Universität Münster mit den Worten: "Man fasst sich an den Kopf", berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" Laut Vroniplag-Analyse enthalten die Doktorarbeiten bis zu 100 Prozent "Fremdtextübernahmen".
Auffallend viele gefälschte Arbeiten stammen von Dissertationsbetreuern. "Es wurde wohl als zulässig erachtet, den Erkenntnisstand der älteren Arbeit zu übernehmen und ein wenig hinzuzufügen", so Löwer, der Wissenschaftsrecht an der Universität Bonn lehrt. Die Fakultät in Münster will eine Untersuchungskommission einsetzen, teils mit "externen" Fachleuten. Sie soll zusätzlich überprüfen, ob Gutachter ihre Pflichten verletzt haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur