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Lerncoach Martin Krengel warnt vor negativen Auswirkungen des Gehirndopings

Archivmeldung vom 09.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Jeder fünfte Student in Deutschland nimmt leistungssteigernde Mittel - zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Mainz. Gegen Gehirndoping spricht sich Lerncoach Martin Krengel aus. Zum einen können solche Aufputschmittelchen höchst gefährliche Nebenwirkungen haben. Zum anderen ist sich Krengel sicher, dass jeder, der sein Gehirn kennt und Lern- bzw. Konzentrationstechniken beherrscht, seine Leistungsfähigkeit viel stärker steigern.

"Ob sich Prüfungsleistungen durch "Lernpillen" tatsächlich verbessern lassen, ist umstritten", erklärt Lernexperte Krengel. Beliebt sei beispielsweise ein Wirkstoff, der den Dopaminspiegel im Körper steigen lässt. Der Konsument kann sich so stärker auf eine einzelne Tätigkeit konzentrieren. "Die Aufmerksamkeit mag vielleicht steigen, doch dieses Hirndoping verbessert weder die eigene Selektionskompetenz, die Lernmethodik noch die Qualität des Wissens", warnt Krengel, Autor des Buches "Bestnote". Dennoch greifen immer mehr Studenten zu den Lernmittelchen. Das könne fatale Auswirkungen haben, denn gerade für junge Menschen ist es wichtig, Selbstvertrauen und Selbstkritik zu lernen, ist sich Krengel sicher. "Es ist unabdingbar, seine eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden, um an ihnen arbeiten zu können. Wenn ich stattdessen zu pharmazeutischen Mitteln greife, bringe ich mich selbst um die persönlichkeitsbildende Erfahrung meiner eigenen Leistungsfähigkeit und funktioniere nur noch mithilfe des Lerndopings."

Krengel betont, dass stundenlanges Pauken keine optimale und dauerhafte Lösung darstelle. Das menschliche Gehirn bräuchte Pausen und Ablenkung, um den Lernstoff verarbeiten zu können. Insbesondere Schlafmangel sieht Krengel kritisch. "Eine der Hauptfunktionen von Schlaf ist es, Nervenverbindungen zu festigen, Sinneseindrücke zu sortieren und zu speichern. Dass ich bis spätnachts durchlernen kann, bringt mir für meinen Lernerfolg also gar nichts!" Durch erholsamen Schlaf, Pausen während des Lernens, den Ausgleich durch Sport und Hobbys in Verbindung mit einer geeigneten Lernstrategie und einem konkreten Zeitplan steigt die eigene Arbeitskraft auf natürliche Weise. "Denn durch Erlebnisse und Abwechslung werden Adrenalin, Endorphine und Dopamin im Körper ausgeschüttet, die die eigene Zufriedenheit, die Motivation, die Energie und vor allem die Konzentration fördern."

Martin Krengel: Bestnote: Lernerfolg verdoppeln - Prüfungsangst halbieren. Eazybookz, 3. Auflage 2013.

Quelle: Martin Krengel /Lerncoach (ots)

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