Ansturm auf Testungen: NRW-Hausärzte verweisen Urlauber an Labore
Archivmeldung vom 13.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Hausärzte in NRW sehen sich derzeit mit einem Ansturm auf ihre Praxen wegen der Corona-Testungen konfrontiert. Der Präsident des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post", die neuen Regelungen zu den Beherbergungsverboten führten zu massiven Frustrationen der Patienten.
"Die Tests dürfen ja nicht älter als 48 Stunden sein, in der Regel benötigen die Labore, die ja schon am Limit arbeiten, sehr viel länger. Wir empfehlen den Patienten mit Reisewunsch, sich für einen Test direkt an die Labore zu wenden. Das erhöht zumindest die Chance, dass man noch rechtzeitig ein Ergebnis bekommt, das im Urlaubsort auch anerkannt wird."
Die Hausärzte hätten volles Verständnis dafür, dass Familien nach einem Urlaub lechzten. "Die derzeitige Konkurrenzsituation um die Tests ist dennoch bedenklich. Es darf nicht sein, dass wir Engpässe bei den Tests für symptomatische Patienten kommen", warnte Funken. Die Hausarztpraxen, die sich bereit erklärt hätten, die Testungen in der Pandemie vorzunehmen, seien organisatorisch am Limit. "Wir werden bei den Tests wirklich überrannt und müssen die Patienten mit Covid-Symptomen gleich zu den Testzentren schicken. Anders bekommen wir den Ansturm gar nicht mehr bewältigt. Und es leidet leider die Betreuung derer, die mit minder schweren Erkrankungen zu uns kommen und die wir viel zu oft im Hauruck-Verfahren abarbeiten müssen."
Quelle: Rheinische Post (ots)