Uneinsichtige Frauenärzte - Wissenschaftlerinnen verlangen, Wechseljahre als normale Lebensphase zu sehen
Archivmeldung vom 02.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie große Mehrheit der Frauenärzte sieht in den Wechseljahren der Frau immer noch ein behandlungsbedürftiges Problem. So kam in einer Studie für die AOK heraus, dass 80 Prozent von 400 befragten niedergelassenen Frauenärzten die wissenschaftlichen Warnungen vor der Hormonersatztherapie für übertrieben halten.
"Das
spricht dafür, dass der Alterungsprozess von Frauen als Problem
gesehen wird, das verhindert werden muss", sagt Professorin Dr. Petra
Kolip, Gesundheitswissenschaftlerin an der Universität Bremen, im
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Sie und andere
Wissenschaftlerinnen, die sich mit dieser Lebensphase beschäftigen,
möchten die Wechseljahre eher als "interessante Variante im
menschlichen Lebenslauf", so Kolip, sehen. "Die Frauen befinden sich
heute erst in ihrer mittleren Lebensphase. Meist stehen sie fest im
Berufsleben. Sie sind attraktiv und sexuell interessiert", pflichtet
ihr Dr. Ulrike Brandenburg bei, Sexualwissenschaftlerin und
Fachärztin für psychotherapeutische Medizin aus Aachen. Frauen
sollten sich nicht die Kompetenz absprechen lassen, wenn es um die
Bewältigung einer spezifisch weiblichen Lebensphase wie die
Wechseljahre geht.
Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild "Apotheken Umschau"