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Patientenschützer fordern professionellere Verfahren bei Organvergabe

Archivmeldung vom 17.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Vor dem Prozessbeginn zum Göttinger Transplantations-Skandal an diesem Montag haben Patientenschützer professionellere Verfahren bei der Vergabe von Organen gefordert. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Prozess werde die Untauglichkeit der Prüfungs- und Überwachungskommission zeigen. Überwiegend nebenamtlich besetzt, seien diese Kommissionen schlicht überfordert. "Wir müssen die Überwachung in staatliche Hände legen", verlangte Brysch. "Die Öffentlichkeit braucht wieder Vertrauen in ein hochsensibles System, das Menschenleben retten soll."

Derzeit sei für die Regeln der Vergabe von Organen an schwerkranke Patienten die Bundesärztekammer zuständig. Doch es gehe nicht allein um medizinische, sondern vor allem um ethische Fragen. "Ethik darf aber keine Privatsache der Bundesärztekammer sein", erklärte Brysch.

Der Patientenschützer äußerte die Befürchtung, dass beim Prozess das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung enttäuscht werden könnte. "Schließlich haben es der Gesetzgeber, die Bundesärztekammer und die Deutsche Stiftung Organtransplantation den Tätern sehr leicht gemacht", sagte Brysch. "Man hat auf den ärztlichen Ethos vertraut."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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