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Extra-Supermaerkte verkaufen weiterhin hoch mit Dioxin belastete Fischleber

Archivmeldung vom 28.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Noch immer ist stark mit Dioxin belastete Dorschleber der Marke Rügen Fisch in den Extra-Verbrauchermärkten erhältlich. Dabei haben Tests von foodwatch ergeben, dass bei diesen Produkten der Grenzwert um das bis zu Zehnfache überschritten wird. Immerhin vier große Supermarkt-Ketten (Edeka, Rewe, Kaiser's Tengelmann und Aldi Nord) sowie das Berliner Kaufhaus KaDeWe zeigten Verantwortungsbewusstsein und haben die belasteten Lebensmittel nach foodwatch-Protesten aus dem Regal genommen.

Für den Metro-Konzern hingegen, der die Extra-Märkte betreibt, scheint die Gesundheit seiner Kunden nicht von großer Bedeutung zu sein - Gesetzesbruch statt Verbraucherschutz.

Ebenso skandalös: Der bestehende Grenzwert für die chlorhaltigen, krebserregenden Substanzen Dioxin und dioxinähnliche PCB in Fischleber soll in seiner jetzigen Form abgeschafft werden. Im Bundesumweltministerium (BMU) geht man davon aus, dass die EU-Kommission bald versuchen wird, alle Fischleberprodukte von der Grenzwertregelung auszunehmen. Es klingt unglaublich, aber die Politik der EU scheint zu sein: Ist ein Produkt zu hoch mit Dioxin belastet, wird der Grenzwert gekippt oder das Produkt von diesem Grenzwert ausgenommen, um es weiterhin verkaufen zu können.

Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg verharmlosen die Gefahr durch Dioxin ebenfalls. In einem Schreiben des zuständigen Ministeriums für Ernährung an foodwatch heißt es: "Nach den momentan vorliegenden Daten besteht keine akute Gefahr einer konkreten Gesundheitsschädigung, auch bei den in der Tat massiven Gehalten nicht."

foodwatch fordert den Metro-Konzern auf, die belasteten Lebensmittel sofort aus den Regalen zu nehmen. Die deutschen Lebensmittelbehörden müssen endlich den Verkauf der dioxinbelasteten Produkte untersagen, öffentlich eine konkrete Verzehrswarnung aussprechen und einen Rückruf anordnen. Und letztendlich muss die Bundesregierung energisch den unverantwortlichen Versuchen der EU, die Grenzwerte für Fischleber außer Kraft zu setzen, entgegentreten.

Quelle: Pressemitteilung foodwatch e.v.

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