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Zu viel Internet-Konsum macht Kinder dick

Archivmeldung vom 20.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kinder beim Surfen im Internet: Das hat oft Folgen.
Kinder beim Surfen im Internet: Das hat oft Folgen.

Bild: liverpool.ac.uk

Kinder, die täglich über eine halbe Stunde mit Tablet oder Smartphone online sind, drängen ihre Eltern, Fertignahrung wie Pizza oder Hamburger zu kaufen. Das tun sie doppelt so häufig wie Kinder, die seltener im Internet surfen, wie Forscher der University of Liverpool in Kooperation mit dem britischen Krebsforschungszentrum erhoben haben.

2.700 Kinder interviewt

Die Wissenschaftler haben 2.700 Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren sowie deren Eltern nach ihren Essgewohnheiten und den Zeiten, die sie im Internet verbringen, befragt. Ziel der Studie war es aufzudecken, ob ein Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Werbung für Fertignahrung im Internet und Fernsehen besteht.

Die Studie zeigt, dass Schulkinder, die pro Tag mehr als drei Stunden lang im Internet surfen, viermal mehr Taschengeld für Schokolade, Knabberzeug, gezuckerte Getränke und Gerichte aus Imbissbuden ausgeben als ihre weniger internetabhängigen Altersgenossen. 79 Prozent der Kinder, die mehr als drei Stunden am Tag im Internet verbringen, sind übergewichtig oder sogar fettleibig. Dieses Schicksal trifft "nur" auf 53 Prozent der Kinder zu, die zwischen 30 und 180 Minuten täglich online sind.

Gewicht zweithöchstes Krebsrisiko

Übergewicht bei Kindern hat fatale Folgen, vor allem im Erwachsenenalter. Die Chance, auch dann übergewichtig zu sein, liegt fünfmal höher als bei normalgewichtigen Kindern. Laut Krebsforschern erhöht das Übergewicht das Risiko, an 13 verschiedenen Krebsarten zu erkranken. Zu viele Pfunde sind nach Rauchen das zweitgrößte Krebsrisiko in Großbritannien. Emma Boyland von der University of Liverpool macht die Werbung im Internet und im kommerziellen TV für die ungesunde Ernährung der Kinder verantwortlich, die viel Zeit vor dem Display verbringen.

Krebsforscher Jyotsna Vohra fordert sogar, dass TV-Werbung für ungesunde Nahrungsmittel nicht vor 21 Uhr gesendet werden darf. Kinder müssten auch vor entsprechender Werbung im Internet und beim Streamen von Videos geschützt werden. "Diese Werbung sorgt dafür, dass Kinder verstärkt ungesunde Nahrungsmittel zu sich nehmen", klagt Vohra.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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