Greenpeace-Pokale für maximale Pestizidbelastung in Obst und Gemüse an Tengelmann, Rewe und Edeka
Archivmeldung vom 06.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlFür den Verkauf von gesundheitsgefährdendem Obst und Gemüse überreichen 20 Greenpeace-Aktivisten heute Pestizid-Preise an die Unternehmensleitungen der Handelsketten Kaiser"s-Tengelmann, Rewe und Edeka. Drei mannshohe Pokale mit der Aufschrift "Maximale Pesitzidbelastung 2007" erwarten die Repräsentanten der drei Supermarktketten am Eingang zum "Unternehmertag Lebensmittel" im Kölner Tagungszentrum "Gürzenich".
Die drei Vollsortiment-Ketten hatten bei den Pestizid-Untersuchungen für den zweiten Greenpeace-Supermarktvergleich (veröffentlicht am 14.2.2007) am schlechtesten abgeschnitten.
"Die Pestizid-Pokale sollen Tengelmann, Rewe und Edeka daran erinnern, dass
sie in Zukunft zumindest die gesetzlichen Pestizidgrenzwerte für Obst und
Gemuese einhalten müssen", sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace.
"Die deutschen Supermarktketten machen jährlich Millionengewinne durch den
Verkauf nicht verkehrsfähiger Ware. Mit diesen Geschäften werden die Verbraucher
betrogen und ihre Gesundheit gefährdet.
Verbraucherminister Horst Seehofer
und seine Länderkollegen müssen endlich für Transparenz und eine bessere
Lebensmittelüberwachung sorgen!"
Gestern hatte Greenpeace eine Berechnung veröffentlicht, nach der die Supermarktketten nicht verkehrsfähiges Obst und Gemüse mit zu hoher Pestizidbelastung im Wert von einer halben Milliarde Euro jährlich verkaufen. In 10 bis 20 Prozent der konventionell angebauten Ware dieser Konzerne wurden die gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten. Greenpeace hat bereits Strafanzeige gegen die Vorstände der Unternehmen wegen des wiederholten Verkaufes nicht verkehrsfähiger und teils gesundheitsgefährdender Lebensmittel erstattet.
Der Supermarkt-Vergleich mit anderen großen Handelsketten zeigt, dass es besser geht: die Produkte von Aldi, Lidl und Billa (Rewe Österreich) enthalten deutlich weniger Pestizidrückstände. Diese Ketten hatten schon vor über einem Jahr Programme zur Reduktion der Pestizidbelastung gestartet, Obergrenzen für die Pestizidbelastung festgelegt, Kontrollen verschärft und Lieferanten nach strengeren Massstäbe ausgewählt.
Befriedigend war dennoch kein Ergebnis im Test. Nur Bio-Ware ist derzeit uneingeschränkt empfehlenswert: Der Bio-Anbau verzichtet auf chemische Spritzmittel, daher enthalten Bio-Produkte in der Regel keine Pestizidrückstände. In dem neuen Einkaufsratgeber "Essen ohne Pestizide" bekommen Verbraucher Tipps, wie sie möglichst pestizidfrei einkaufen können.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.