Hanni Rützler: "Buletten kommen in Zukunft aus dem Labor"
Archivmeldung vom 26.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stammzellentechnologie hat Zukunftspotenzial für Fleischersatzprodukte, auch um der gestiegenen Fleischnachfrage nachzukommen. Das sagt die Foodtrendforscherin und Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler aus Wien. " Buletten könnten tatsächlich einmal aus im Labor gezüchteten Muskelfasern bestehen. Die Konsistenz kommt der von Hackfleisch ziemlich nahe, und entsprechend gewürzt und gefärbt ist auch optisch und geschmacklich kein allzu großer Unterschied", sagte sie im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Rützler gehörte zu den ersten öffentlichen Verkostern von In-vitro-Fleisch, das in Form von Hamburgern am 5. August 2013 bei einer Pressekonferenz in London zubereitet worden war.
Bis zur serienreifen Technologie, die In-vitro-Fleisch kostengünstig in ausreichenden Mengen produzieren könne, werde es aber noch lange dauern. Doch vom Ressourcenverbrauch her sei im Labor gezüchtetes Fleisch eine "spannende Alternative". Denn konventionelle Fleischproduktion sei insbesondere beim Rind extrem ressourcenaufwändig. Zudem sei sie für einen großen Teil des CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Eine andere Möglichkeit, um den menschlichen Proteinbedarf zu decken, sieht Hanni Rützler in Insekten. Die hätten von den Nährwerten her gesehen eine gute Ausgangsposition und sie seien extrem effizient und ressourcenschonend zu züchten. Rützler rechne zwar nicht damit, dass wir "schon morgen Würmer oder Heuschrecken auf unseren Tellern haben", doch Esskultur wandle sich stetig , deshalb könnten Insekten durchaus eines Tages zu unseren Nahrungsmitteln gehören: "Rohen Fisch zu essen war für die meisten Menschen in Deutschland vor ein paar Jahrzehnten auch noch völlig undenkbar. Und heute gibt es an jeder Ecke eine Suhsi-Bar", so Rützler.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)