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Höfken warnt vor Panscherei bei Lebensmitteln - auch im Eis kaum noch Milch

Archivmeldung vom 26.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Vorsitzende des Verbraucherausschusses des Bundestages, Ulrike Höfken (Grüne), beklagt den Vormarsch von Imitaten im Lebensmittelbereich. In keinem anderen europäischen Land gebe es eine solche "maßlose Panscherei mit Imitaten, Zusatzstoffen und Geschmacksverstärken" wie in Deutschland, sagte Höfken der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe). "Das versaut das Essen."

Die Lebensmittelindustrie suggeriere bei vielen Erzeugnissen nur noch, dass es "sich um Produkte mit viel Milch handelt. Das ist aus meiner Sicht Verbrauchertäuschung und eigentlich verboten", sagte Höfken unter anderem mit Blick auf den sogenannten "Analog-Käse". Für viele Fertiggerichte, Pizzas oder Käsebrötchen wird dieses Imitat mit keinerlei Milch inzwischen verwendet.

Wie die Zeitung weiter berichtet, gibt es auch kaum noch Milch im Speiseeis. Die Hersteller hätten nach Angaben von Verbraucherschützern weitestgehend Milchprodukte aus ihren Rezepturen genommen und dafür kostengünstigere Imitate wie Palmfett eingesetzt. Derzeit streitet laut Zeitung die vom Bundesverbraucherministerium eingesetzte, zuständige "Lebensmittelbuch-Kommission" darüber, wie mit dem Trend umgegangen werden soll. Das Gremium ist dabei, neue Leitsätze über die Beschaffenheit von Speiseeis zu erarbeiten. Offenbar sollen die Vorgaben industriefreundlicher werden. "Das ist ein Sauerei", so Höfken. "In anderen europäischen Ländern gibt es eine definitiv höhere Wertschätzung von Lebensmitteln."

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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