Getreide knapp, aber nicht im Mangel - DBV: Produktionsmittel werden teurer
Archivmeldung vom 24.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltweit bleiben Weizen, Mais und Gerste knapp. Nach den letzten Schätzungen bleibt die Produktion von Weizen mit geschätzten 600 Millionen Tonnen hinter dem Verbrauch in Höhe von 616 Millionen Tonnen zurück. Das führt zu einem Abbau der Weizenbestände auf 107 Millionen Tonnen, den niedrigsten Beständen seit 1975/1976, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit.
Witterungsbedingt
rückläufige Erträge hätten das Angebot geschmälert bei gleichzeitig
ansteigender Nachfrage nach Getreide als Lebens- und Futtermittel.
Das hat die Weltmarktnotierungen stabilisiert, erklärte der DBV.
Insgesamt stehen dem Verbrauch in Europa aber ausreichende
Getreidemengen gegenüber: die Europäische Kommission schätzt den
Verbrauch von Weizen auf 113,7 Millionen Tonnen, verfügbar sind etwa
140 Millionen Tonnen. Der Vorwurf, dass Bioethanol zu einer
Verknappung der Getreidemenge führt, ist nach Ansicht des DBV nicht
gerechtfertigt. Der Verbrauch an Getreide zur Produktion von
Bioethanol liegt mit 2 Millionen Tonnen bei 1,7 Prozent der erzeugten
Weizenmenge und wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr nicht
nennenswert ändern. Zudem ist das Verbrennen von Getreide bis auf
einzelne Ausnahmen weiterhin untersagt. Verantwortlich für die
höheren Getreidepreise ist die derzeitige globale Entwicklung auf den
Weltmärkten und keineswegs der nur minimale Getreideeinsatz für die
Bioenergieerzeugung, stellte der DBV fest.
Der Boom auf den internationalen Agrarmärkten zeigt aber auch Wirkung auf den Märkten für Produktionsmittel: Erwartungsgemäß hat die weltweit steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen auch die Preise für die Betriebsmittel steigen lassen. Die Preise für Dünge- und Pflanzenschutzmittel bewegen sich zwischen 10 und 50 Prozent über dem Vorjahresmonat, erklärte der DBV. Da gleichzeitig auch durch den Wegfall der Flächenstilllegung auf mehr Flächen Getreide wächst, liegt die Nachfrage bei Düngemitteln 10 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Bauernverband