Foodwatch-Vertreter fordert neue Standards für die Kennzeichnung von Lebensmitteln
Archivmeldung vom 27.03.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserIn der Diskussion über irreführende Etikettierungen von Lebensmitteln forderte Oliver Huizinga von der Verbraucherorganisation Foodwatch live bei stern TV: "Es muss so sein, dass die Vorderseite von Produkten nicht etwas verspricht, das die Produkte nicht halten können." Wenn eine Leberwurst nicht zu 100 Prozent aus Kalb, Rind oder Leber bestehe, dann müsse das auch so auf der Packung stehen. "Die Etiketten müssen so sein, dass der Verbraucher sie versteht."
Dem Vertreter der für die Leitlinien zuständigen Lebensmittelbuch-Kommission warf Huizinga im stern TV-Studiogespräch vor "verbraucherunfreundliche Regeln zu verteidigen." Und: "Sie verteidigen Hersteller, die ganz gezielt Verbraucher in die Irre führen und verteidigen eine Kommission, die das auch noch legalisiert."
Dr. Axel Preuß von der Lebensmittelbuch-Kommission wies die Vorwürfe zurück - und forderte stattdessen die Verbraucher auf, genauer hinzuschauen, was sie kaufen: "Bei klaren Limonaden weiß jeder, dass sie nicht mit echter Frucht, sondern mit Zitronenaroma aromatisiert sind." Preuß machte zudem deutlich: "Die Leitsätze sind ständig im Fluss - und jeder kann einen Antrag stellen, dass etwas verändert wird."
Was wissen die Verbraucher?
stern TV hatte zuvor darüber berichtet, dass in Lebensmitteln oft nicht das drin ist, was das Etikett suggeriert - und in einem Einkaufstest mit sieben Freiwilligen gezeigt, wie leicht sich die Verbraucher von den Verpackungen täuschen lassen.
Die Leitlinien für Produktbezeichnungen legt die Lebensmittelbuch-Kommission fest. Die 32 Experten formulieren Standards, die beschreiben, welche Inhaltsstoffe in einem Produkt enthalten sein müssen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch kritisiert in einer aktuellen Kampagne das Deutsche Lebensmittelbuch - und fordert die Abschaffung der Kommission.
Quelle: STERN TV (ots)