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Geflügelwirtschaft fordert wegen Ukraine-Krieg: Kein Getreide mehr für Bio-Sprit

Archivmeldung vom 04.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Christoph Aron / pixelio.de
Bild: Christoph Aron / pixelio.de

Die deutsche Geflügelwirtschaft hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges dazu aufgerufen, Getreide nicht länger in der Kraftstoffproduktion zu verwenden. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

In einem Schreiben sämtlicher Branchenverbände an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und seine niedersächsische Amtskollegin Barbara Otte-Kinast (CDU) warnen die Verbandsvertreter vor einer Verknappung von Getreide auf den Weltmärkten.

Sollte deswegen die Versorgung der Nutztiere mit Futter auch nur teilweise zusammenbrechen, gefährde das die Tierhaltung in Deutschland, heißt es in dem Schreiben. Dieses Szenario müsse verhindert werden. "Weizen und Mais dürfen deshalb ab sofort in dieser schweren Krise nicht mehr zu Ethanol verarbeitet werden", fordern die Verbände laut "NOZ". Öle und Fette, die wichtig für die Ernährung seien, sollten nicht länger Kraftstoffen beigemischt werden dürfen. Die Verfütterung von gentechnisch verändertem Mais und Soja müsste von Politik und Einzelhandel unterstützt werden. Dies ist derzeit nicht erlaubt.

Zudem warnen die Branchenvertreter um den Zentralverband der Geflügelwirtschaft vor den Folgen möglicher Engpässe bei Gaslieferungen. Geflügel werde in beheizten Ställen gehalten, dies sei energieintensiv. Ohne Gas müssten die Ställe leer bleiben. Dies würde dann "sehr schnell zu leeren Regalen" in Supermärkten führen, zitiert die "NOZ" aus dem Schreiben. "Gaslieferungen an die Land- und Ernährungswirtschaft muss deshalb Vorrang eingeräumt werden." Um die Versorgung der Bevölkerung mit Eiern und Geflügelfleisch weiter sicherzustellen, seien die Schritte notwendig "und dürfen nicht weiter hinaus gezögert werden".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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