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Weinernte 2023 voraussichtlich 9,1% höher als im Vorjahr

Archivmeldung vom 04.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Statistisches Bundesamt

Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten für 2023 eine deutlich bessere Weinernte als im Jahr 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand erster Schätzungen mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 9,88 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2022 mit 9,05 Millionen Hektolitern würde dies einen Anstieg um 9,1 % bedeuten.

Ein Grund dafür ist, dass die Wasserversorgung in der Vegetationsperiode 2023 in den meisten Weinbauregionen ausreichend war. Größere Schäden durch Hagel, Sturm und Frost blieben aus, regional trat lediglich der falsche Mehltau (Peronospora) verstärkt auf.

Die geschätzte Erntemenge liegt insgesamt um 1,16 Millionen Hektoliter oder 13,3 % über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 (8,72 Millionen Hektoliter).

Wie bereits in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte (53,5 %) der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,75 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,53 Millionen Hektoliter). Ein weiteres Viertel (25,2 %) verteilt sich auf Baden (1,38 Millionen Hektoliter) und Württemberg (1,11 Millionen Hektoliter). Die restlichen 21,3 % entfallen auf die übrigen Weinanbaugebiete.

Deutliche Zuwächse in einigen kleineren sowie den flächenmäßig großen Weinanbaugebieten Mosel und Württemberg, Pfalz und Rheinhessen erwartet

Deutliche prozentuale Steigerungen der Erntemenge gegenüber 2022 werden in den flächenmäßig großen Anbaugebieten Mosel (+20,5 %) und Württemberg (+12,7 %), Pfalz (+10,1 %) und Rheinhessen (+9,7 %) erwartet. Auch die flächenmäßig kleinen Anbaugebiete Ahr (+75,4 %), Mittelrhein (+57,4 %) und Sachsen (+12,3 %) melden beträchtliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr. Vergleichsweise gering fallen die prozentualen Zunahmen der Erntemengen gegenüber dem Vorjahr in Baden (+0,5 %), Saale-Unstrut (+1,3 %), Nahe (+2,3 %) und Franken (+2,9 %) aus.

Mit Ernteeinbußen müssen hingegen die Winzerinnen und Winzer im Rheingau (-1,7 %) rechnen.

Voraussichtlich rund 17 % mehr Weißer Riesling und 6 % mehr Blauer Spätburgunder im Jahrgang 2023

Von der gesamten Weinerntemenge 2023 werden laut der Schätzungen 6,61 Millionen Hektoliter (67,0 %) auf Weißmost und 3,26 Millionen Hektoliter (33,0 %) auf Rotmost entfallen. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (90,5 %), Rheingau (86,4 %) und Mittelrhein (84,1 %) wird fast ausschließlich Weißmost erzeugt.

Die Erntemenge von Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, nimmt im Jahr 2023 gegenüber 2022 voraussichtlich um 314 600 Hektoliter auf 2,19 Millionen Hektoliter zu (+16,8 %). Die mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau (1,17 Millionen Hektoliter, +1,8 %) und Grauer Burgunder (725 200 Hektoliter, +4,6 %) legen ebenfalls zu. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder steigt um 5,9 % auf 1,02 Millionen Hektoliter ebenfalls deutlich an, während der Dornfelder in etwa auf dem Vorjahresniveau verbleibt (774 200 Hektoliter; +0,2 %).

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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