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Vegan- und Bio-Pionier TOPAS tritt aus dem VEBU aus: "Der Vegetarierbund unterstützt die Fleischindustrie"

Archivmeldung vom 06.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vegetarierbund Deutschland (VEBU)
Vegetarierbund Deutschland (VEBU)

TOPAS-Gründer und -Geschäftsführer Klaus Gaiser ist in mehrerer Hinsicht Naturkost- und Vegan-Pionier: 1980 stellte er als erster in Deutschland Bio-Tofu aus regionalen Sojabohnen her, später wurde er zum Erfinder der Seitan-Wurst. Seit 1993 produziert TOPAS unter dem Markennamen Wheaty vegane Wurst- und Fleischalternativen aus Weizeneiweiß. Nun tritt die Firma aus dem deutschen Vegetarierbund (VEBU) aus: Dieser unterstütze die Fleischindustrie.

Unter Veganern gilt Wheaty als Kultmarke. Diverse Tierrechts- und Vegetarier-Organisationen zeichneten die beliebten Fleischalternativen mit Preisen aus, unter anderem der VEBU. Dessen Anerkennung will Klaus Gaiser nun aber nicht mehr: Er gibt die Preise zurück, TOPAS tritt aus dem Vegetarierbund aus. Seine Begründung: "Seit der Veganismus im Mainstream angekommen ist, hat der VEBU damit angefangen, mit Fleischkonzernen zu kooperieren; sein 'Business-Team' berät diese Unternehmen bei der Einführung vegetarischer und veganer Alternativprodukte und sie bekommen das Logo 'Unterstützt vom VEBU', ohne dass vorausgesetzt oder gesichert wäre, dass dabei die Fleischwarenproduktion reduziert wird."

Zwar schrumpfe der deutsche Markt für Wurst und Fleisch, aber die Fleischproduktion sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: "2015 waren es über acht Millionen Tonnen, so viel wie noch nie zuvor. Der Überschuss wird ins Ausland exportiert. Dazu kommt, dass die vegetarischen Alternativen der Fleischkonzerne zu einem großen Teil aus Hühnerei-Eiweiß bestehen. Daher sterben für vegetarische Mortadella mehr Tiere als für die Mortadella aus Fleisch", so Gaiser.

Wie der VEBU das unterstützen könne, sei ihm schleierhaft. "Die Verdrängung, die derzeit stattfindet, könnte sogar dazu führen, dass in ein paar Jahren Schlachtkonzerne den Markt für vegetarisch-vegane Fleischalternativen beherrschen", befürchtet er, und fragt: "Weshalb sollten wir da als mittelständisches, rein veganes Unternehmen noch einer Organisation angehören, die die Fleischindustrie darin noch unterstützt?"

Das gesamte Interview mit Klaus Gaiser: http://wheaty.de/vebu

Quelle: TOPAS GmbH (ots)

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